Nach dem undurchsichtigen Abgang von Barbara John übernimmt Wolfgang Heinz die Innere Klinik. Er war schon einmal im Leonberger Krankenhaus tätig.
Man sieht sich immer zweimal im Leben, heißt es so schön. Bei Wolfgang Heinz trifft das zu. Der Internist kehrt ans Krankenhaus Leonberg zurück. Der Vorgänger der unlängst unter nicht öffentlich gemachten Umständen ausgeschiedenen Chefärztin Barbara John wird gleichsam ihr Nachfolger. Bereits von 2008 bis 2014 war er Chefarzt der Klinik für Innere Medizin II gewesen, also der Gastroenterologie, in der Darmerkrankungen behandelt werden.
„Zum nächstmöglichen Zeitpunkt übernimmt er die chefärztliche Leitung des Zentrums für Innere Medizin am Krankenhaus Leonberg“, teilt der Klinikverbund Südwest mit. „Er genießt hohes Vertrauen bei Patienten, niedergelassenen Kollegen sowie in der Bevölkerung“, lobt der Klinikverbund den neuen altbekannten Mann. Der genaue Zeitpunkt seines Dienstantritts befinde sich derzeit noch „in der finalen Abstimmung“. Im Klinikverbund wird intern der Jahreswechsel als wahrscheinlicher Termin genannt.
Wolfgang Heinz war zuletzt Chefarzt der Inneren Klinik am privat geführten Helios-Krankenhaus in Rottweil. Neben seiner „breiten internistischen Fachkompetenz“ bringe der Mediziner „zahlreiche Zusatzqualifikationen mit, unter anderem in den Bereichen Diabetologie, Palliativmedizin, internistische Intensivmedizin, medikamentöse Tumortherapie, Notfallmedizin, Ernährungsmedizin und Infektiologie“, heißt es.
Heinz findet in Leonberg neue Strukturen vor: Parallel zum Abgang des bisherigen Chefärztin John verkündete der Klinikverbund eine interne Umorganisation. In einem neu geschaffenen Zentrum für Innere Medizin werden demnach die Fachgebiete Gastroenterologie, Onkologie und Palliativmedizin sowie Kardiologie und Geriatrie gebündelt.
„Die Nachbesetzung der Chefarztposition ist ein starkes Signal und ein wichtiger Baustein im Rahmen unserer Medizinkonzeption 2030“, erklärt Landrat Roland Bernhard. „Mit der Bündelung der internistischen Fachdisziplinen am Standort Leonberg stärken wir die wohnortnahe Versorgung und stellen die Weichen für eine langfristig tragfähige Aufstellung des Krankenhauses innerhalb des Klinikverbunds“, sagt Bernhard angesichts der aktuellen Diskussion um das medizinische Profil des Krankenhauses.
„Mit Dr. Heinz gewinnen wir einen erfahrenen und bestens vernetzten Experten zurück, der medizinisch und menschlich überzeugt“, erklärt Klinikverbund-Geschäftsführer Alexander Schmidtke. „Seine breite internistische Expertise und seine gewinnende Persönlichkeit sind nicht nur für das Team der Inneren Medizin eine große Bereicherung, sondern für die gesamte Klinik.“ Das Krankenhaus in Leonberg werde „durch personelle und fachliche Kontinuität zukunftsfest“ ausgerichtet.“
Wolfgang Heinz ist 62 Jahre alt. Das hat intern die Befürchtung hervorgerufen, er könne bis zur angestrebten Eröffnung der Flugfeldklinik und seinem eigenen Ruhestand übergangsweise die Innere Klinik in Leonberg leiten, bevor der ganze Bereich in den Neubau in Böblingen verlegt wird. Diese Bedenken teilen Schmidtke und Bernhard nicht: „Dr. Heinz ist fit und will noch zehn Jahre arbeiten“, erklärt der Klinikverbund-Chef.