Der Musikverein organisiert das Höfinger Waldfest bereits seit vielen Jahren. Es ist eine echte Traditionsveranstaltung, die Ursprünge reichen nämlich bis ins Jahr 1929 zurück. Gäste und zufällig vorbeischlendernde Spaziergänger freut das.

Leonberg - Ein laues Lüftchen bahnt sich seit Samstagabend seinen Weg durch die Bäume am Waldrand, es gibt handfestes Essen, Musik und eine tolle Gesellschaft netter Menschen, hier am Höfinger Waldeck. Dann wissen alle: Es ist wieder Höfinger Waldfest. Seit nunmehr 87 Jahren organisiert das Fest der Musikverein Höfingen.

 

Man schreibt das Jahr 1925. Im dörflich geprägten Höfingen lebten die Menschen zum größten Teil von den Einnahmen aus ihrer Landwirtschaft. In ihrer Freizeit frönten einige der Musik. Der „Jünglingsverein“ war hierfür eine Anlaufstelle. Hier bespielten die Männer ihre Posaunen mit kirchlicher Musik. Doch die Musiker waren jung und wollten neben dem kirchlichen Liedgut auch heitere Tanzmusik spielen, was damals vor allem Marsch, Polka und Walzer bedeutete. Dies war jedoch von der Kirchenleitung verboten.

Schon 1926 fing alles an

Unter dem Vorsitz von Karl Schrenk gründeten die Herren Karl Scherer, Wilhelm und Friedrich Wochele, Theodor Schmidt und August Widmaier hierauf im Jahre 1926 den Musikverein Höfingen – die Geburtsstunde des Vereins.

Das erste Vereinsheim entstand und wurde im Jahre 1927 an der Leonberger Straße in Eigenleistung gebaut. Um die finanziellen Mittel stemmen zu können, beschloss man 1929 am Höfinger Waldeck, Wanderer und Spaziergänger zu bewirten. Das Höfinger Waldfest war geboren.

„Das Höfinger Waldfest ist für den Verein bis heute Haupteinnahmequelle“, erläutert der erste Vorsitzende des Vereins, Jürgen Gaißert. Ob zufällig vorbeischlendernde Spaziergänger oder gezielt kommende Gäste – das Waldfest ist beliebt und jahrein jahraus gut besucht. So schreckt der leicht matschige, vom Regen durchweichte Waldboden die Besucher nicht wirklich ab, ihr Waldfest zu besuchen.

Stellt sich die Frage: „Was ist der Charme am Höfinger Waldfest?“ – „Es ist keine Festzelt-Veranstaltung“, unterstreicht der erste Vorsitzende des Vereins. Und weiter: „Die Kombination Natur und Blasmusik, das ist der Charme“. Und natürlich das feine Essen: „Unsere Waldfestpfanne gibt es seit gut 20 Jahren“, sagt Jürgen Gaißert, der mit seinen Musikerkollegen ein buntes Musik-Repertoire anlässlich des Waldfestes zum Besten gibt. Da ist alles dabei. Von den Klassikern über die Evergreens bis hin zu aktueller Popmusik. Und für die EM-Fußballfans ist sogar ein TV-Bildschirm am Waldrand installiert.