Die Kreisstraße nach Rutesheim wird saniert und dazu ein Kreisel an der Kreuzung nach Gebersheim gebaut.

Leonberg - Eigentlich schien alles klar. Die Straße zwischen Leonberg und Rutesheim wird saniert. Eine wichtige Ortsverbindung. Dazu wird die Kreuzung mit der Gebersheimer Straße zu einem Kreisverkehr ausgebaut, auf Kosten des Landkreises Böblingen. Die beiden Städte Leonberg und Rutesheim freut das. Wenn nur die Sache mit den Baustellen und dem Radweg nicht wäre.

 

Doch erst einmal von vorn. Das Land hat die Strecke zur Kreisstraße herabgestuft. „Da sie ordnungsgemäß übergeben werden muss, aber sanierungsbedürftig ist, wurde dem Kreis Geld für die Maßnahme bereitgestellt“, erklärt Andreas Klein, der Leiter des Straßenbauamtes im Landratsamt Böblingen. 400 000 Euro, um genau zu sein, mit denen die Fahrbahn erneuert werden soll. Ein Ausbau der Strecke ist nicht vorgesehen.

Kollision von Baustellen soll vermieden werden

Zusätzlich wird die Kreuzung der K 1082 mit der Gebersheimer Straße, die derzeit von einer Ampel geregelt wird, zu einem Kreisverkehr ausgebaut. „Dies geschieht auf Wunsch der Stadt Leonberg“, erklärt Klein. Wie groß der Kreisel wird, sowie weitere Fragen der Gestaltung würden derzeit abgestimmt. Eine genaue Kalkulation gibt es deshalb noch nicht, mehr als eine Million Euro wird das Projekt aber allemal kosten.

Geplant ist die Maßnahme für 2017. Für die Arbeiten muss die ganze Strecke gesperrt werden. An dieser Stelle taucht Problem Nummer eins auf. Denn ebenfalls fürs kommende Jahr sind in Höfingen zwei Straßensanierungen geplant – am Schlossberg und in der Pforzheimer Straße, und zwar von Februar/März bis November. Für beide Baustellen wird die Gebersheimer Straße als Umleitungsstrecke benötigt.

Ursprünglich hatte man die Sanierung der K 1082 bereits für dieses Jahr vorgesehen. Doch da wird auf der A 8 zwischen Leonberg und Heimsheim der Flüsterasphalt erneuert. Bei Autobahnstau ist die Kreisstraße eine stark frequentierte Alternativroute. Also wurde das Projekt geschoben. „Es ist gut möglich, dass es wegen der weiteren Baustellen nochmals verschoben wird“, erklärt Andreas Klein.

Wo soll der Radweg entlang führen?

Zumindest bliebe damit genug Zeit, um Problem Nummer zwei für alle Seiten zufriedenstellend zu lösen. Denn zwischen Leonberg und Rutesheim soll ein Radweg gebaut werden. Von Rutesheim kommend verläuft bereits einer bis zum Parkplatz in Höhe Wasserturm. An dieser Stelle soll der Weg die K 1082 queren und auf der anderen Seite über Feld- und Wirtschaftswege bis zur Gärtnerei Dilger führen. Für den Ausbau dieser Wege gibt es 300 000 Euro Fördermittel vom Land. Der erste Streckenentwurf sieht vor, dass die neue Radroute südlich der Gärtnerei vorbeiführt und dann die Gebersheimer Straße quert oder zum neuen Kreisverkehr geführt wird. Dann geht es weiter über Felder bis zum Beruflichen Schulzentrum.

„Schon jetzt fahren viele Berufsschüler aus Rutesheim so“, erklärte der Leonberger Verkehrsplaner Erhard Wieland im Gemeinderat. Wobei das nicht ganz stimmt. „Die meisten fahren oberhalb der Gärtnerei“, meinte Dieter Vestner (Freie Wähler). Doch dort ist die Straße wegen einer Kurve und Gefälle nur schwer einzusehen, weshalb man sich gegen diese Wegeführung entschieden habe, erklärte Wieland. Doch der Widerstand im Rat blieb. „Warum macht man den Weg nicht an der Straße entlang?“, fragte Christa Weiß (SPD). Dafür gebe es jedoch keine Fördermittel. Außerdem müsse dafür Grund erworben werden. Die Stadt Leonberg will nun mit den Grundstückseignern sprechen. Entscheiden werde aber am Ende allein der Kreis Böblingen.