Wer im Parkhaus am Bahnhof ohne zu zahlen verschwindet, für den wird es teuer.

Leonberg - Keine gute Erinnerung an den jüngsten Besuch in seiner Heimatstadt dürfte Thomas Müller haben. Der Betriebswirt aus Leonberg, der mittlerweile in Augsburg arbeitet, hatte das neue Parkhaus am Bahnhof genutzt, aber nicht den Parkautomaten.

 

Ergebnis: Müller bekam Post von den Stadtwerken und musste 85 Euro bezahlen. 50,42 Euro stellte die Betreibergesellschaft als „erhöhtes Nutzungsentgelt“ in Rechnung. Für den Verwaltungsaufwand wurde 21,01 Euro berechnet. Inklusive Mehrwertsteuer kamen so die 85 Euro zusammen.

„Dieser Betrag ist wohl ein Zeichen der finanziellen Situation der Stadt“, kommentiert Thomas Müller die hohe Rechnung. „Man muss wohl den Parkhaus-Neubau schnell refinanzieren.“ Bezahlt hat er aber.

„Ich gehe davon aus, dass sich das alles schnell einspielt und in Zukunft solche erhöhten Einstellgebühren die absolute Ausnahme sind“, meint Ulrich Vonderheid auf Anfrage unserer Zeitung. Der Erste Bürgermeister und Stadtwerke-Chef verweist darauf, dass die „erhöhte Nutzungsgebühr“ einem Ratsbeschluss entspricht.

„Die Rechnungsstellung ist mit einem erheblichen Arbeits- und Verwaltungsaufwand verbunden. Dies ist rechtlich zulässig“, verteidigt Vonderheid die Bearbeitungsgebühr. „Dieser Aufwand entsteht nur, weil sich einzelne Parkhausbenutzer nicht wie die 99,9 Prozent anderen korrekt verhalten. Wer sich korrekt verhält, erzeugt auch keinen Verwaltungsaufwand.“