Die Polizei gibt vor dem Leo-Center Tipps, wie man Einbrecher abschrecken kann.

Leonberg - Unübersehbar steht der 18 Meter lange blau-weiße Truck vor dem Leo-Center: Darin ist viel Platz, um sich über Schutzmaßmahnen gegen Haus- und Wohnungseinbrüche zu informieren. Auf beiden Seiten der Wand sind zahlreiche Sicherungsmittel gegen Einbrüche in Häuser und Wohnungen zu sehen, die Kriminalhauptkommissar Gerhard Hollenweger vom Polizeipräsidium Ludwigsburg Interessenten erläutert.

 

„Auch wenn die Einbruchszahlen im vergangenen und in diesem Jahr in ganz Baden-Württemberg deutlich zurückgegangen sind, wollen wir weiter aufklären“, sagt er. Erfahrungsgemäß steige die Zahl der Einbrüche im Herbst wieder, wenn die Uhren zurückgestellt worden seien und es abends wieder früher dunkel werde. Darüber hinaus sei es immer besser, sich im Vorfeld gegen Einbrecher zu schützen, denn die Aufklärungsquote bei diesen Delikten liege nur zwischen zehn und zwölf Prozent.

Bei Türen mehrere Verriegelungen

Traditionelle Schwachpunkte in Häusern und Wohnungen seien Fenster und die Türen von Terrassen, verrät Hollenweger. Der effektivste und kostengünstigste Zeitpunkt, um sich gegen Einbrecher zu wappnen seien die Planungsphase von Neubauten und Renovierungen. Es gebe zertifizierte Fenster mit unterschiedlichen Widerstandsklassen, die einen guten Schutz gewährleisten. Sie verfügten über so genannte einbruchhemmende Pilzkopfverriegelungen an mehreren Stellen, einen abschließbaren Griff und eine Verglasung, die nicht zu Bruch gehe, wenn man einen Stein auf sie werfe.

Möglich sei es auch, bestehende Fenster und Türen nachrüsten zu lassen. Wichtig sei stets, dass diese nicht nur auf der Seite, auf der sie geöffnet werden, gesichert würden, sondern auch auf der anderen. „Die meisten Fenster und Türen sind dann gegen eine Belastung von einer Tonne gesichert“, wirbt der Kriminalhauptkommissar. Für solche Nachrüstungen müsse man mit 300 bis 400 Euro kalkulieren. Bei Türen sei es außerdem wichtig, an mindestens drei Bereichen Verriegelungen anzubringen. „Gut ist es auch, wenn der Schließzylinder abgedeckt wird“, erklärt Gerhard Hollenweger.

Sehr verbreitet seien inzwischen Querriegelschlösser, die auf der Tür-Außenseite eine Rosette hätten. „Erfahrene Einbrecher sehen so etwas und versuchen es dann vielleicht lieber woanders“, sagt der Kriminalhauptkommissar. Modelle mit so genannten Sperrbügeln würden auch gegen lästige Vertreter helfen und hätten inzwischen die alten Türketten abgelöst. „Voraussetzung für solche Einbruchssicherungen ist allerdings eine massive Tür. Wenn diese aus Pressspan besteht, hilft es nichts“, erklärt Hollenweger.

Keine Mülltonnen stehen lassen

Weitere Vorsorgemaßnahmen seien Gegensprechanlagen mit Videokamera und Türspione. „Zur Vergitterung raten wir heute nur noch bei Keller- oder Toilettenfenstern“, sagt Hollenweger. Wichtiger sei es, die Gitter von Lichtschächten zu sichern. „Alarmanlagen sind erst der zweite Schritt, helfen aber nicht, die Einbrecher fernzuhalten“, stellt er klar. Hilfreich sei es auch, mit Zeitschaltuhren gelegentlich für Licht in der Wohnung zu sorgen, um Einbrechern bei Abwesenheit eine bewohnte Umgebung vorzutäuschen. Und nicht zuletzt solle man darauf achten, dass man Mülltonnen und Gartenmöbel wegschließt, da diese Aufstiegshilfen seien.