Das Preisgericht legt sich auf zwei mögliche Investoren für die Entwicklung des Gebietes fest. Der städtebauliche Wert ist dabei wichtiger als der Preis.
Leonberg - Zwei Sieger hat das Preisgericht für die Entwicklung des Postareals am Montagabend gekürt. Der erste Preis geht an die Strabag-Firmengruppe, einer der größten europäischen Baukonzerne mit Sitz in Österreich. Der zweite an Conceptaplan aus Dossenheim, ein Unternehmen das sich auf die Planung, Finanzierung, Vermarktung, Baudurchführung und Verwaltung der Objekte spezialisiert hat.
Bevor sich der Leonberger Gemeinderat in seiner Sitzung im Juni mit dem Thema auseinanderzusetzen beginnt, ist noch eine Bürgerinformation vorgesehen. Auf dieser werden auch die beiden Siegerentwürfe vorgestellt. Auf eine engere Wahl von möglichen weiteren Investoren hat das Preisgericht bewusst verzichtet.
Wie auch für das ehemalige TSG-Gelände an der Jahnstraße wird auch für das Post-Areal mit einem Auswahlverfahren für Investoren der zukünftige Entwickler dieses zentralen Grundstückes gesucht. Dieses bildet beim Stadtumbau die Verbindung zwischen der historischen Altstadt über den Belforter Platz vor dem neuen Rathaus und über die Eltinger Straße auch mit der neuen Stadtmitte.
15 stimmberechtigte Mitglieder im Preisgericht
Dem Preisgericht haben 15 stimmberechtigte Mitglieder angehört – Planer, Mitarbeiter der Stadtverwaltung, Mitglieder des Leonberger Wirtschaftsrates, sechs Gemeinderäte. An ihnen lag es, in einem offenen Dialog abzuwägen, inwieweit die noch verbliebenen zehn Entwürfe den Zielen der Ausschreibung gerecht wurden. Im Spätherbst 2017 waren insgesamt 34 Bewerbungen eingegangen. 14 mögliche Investoren wurden eingeladen, Entwürfe vorzulegen – zehn haben einen abgegeben.
„Es geht darum, die Stadtentwicklung voranzubringen, urbanen Raum zu schaffen, es geht um Wohnen und darum den Freizeitwert zu steigern“, sagt Oberbürgermeister Martin Kaufmann (SPD). Auch Gastronomie soll hier angesiedelt werden, ein Hotel und Handel, vorwiegend ein Vollsortimenter. „Wichtig ist, wie die verkehrliche Situation gelöst wird, denn es wird ein Areal ohne Fahrzeuge sein, mit zentralem Parken in einer Tiefgarage“, erläutert Kaufmann. Berücksichtigt wurde auch die Bebauung der Umgebung. „Das Neue darf weder der Altstadt, noch der Stadtmitte schaden“, formuliert es der OB.
Der städtebauliche Wert ist entscheidend
Die Wettbewerbsteilnehmer mussten ihre städtebaulichen Ideen vorlegen, ihre Vorschläge für die Gestaltung der Freiflächen und ein architektonisches Konzept, das auch die Nutzung der Gebäude beinhaltet. Ihre Lösungen für die Verkehrserschließung inklusive das Parken haben die Preisrichter ebenso unter die Lupe genommen wie die Höhe des Kaufpreises. Allerdings fällt bei der endgültigen Festlegung des Gemeinderates auf einen Investor, auch hier, wie beim TSG-Gelände, der städtebauliche Wert mit 70 Prozent, der mögliche Preis mit 30 Prozent in die Waagschale.