Schlägerei nach einer Schlagerparty endet vor dem Amtsgericht.

Leonberg - Drei Männer aus dem Raum Renningen stehen vor dem Leonberger Amtsgericht. Sie sollen in einem Malmsheimer Lokal eine Schlägerei angezettelt haben. In der Nacht vom 2. auf den 3. März vergangenen Jahres war es vor der Gaststätte zum Streit gekommen. Ein damals 27-Jähriger wird leicht verletzt. Er erlitt eine Schwellung am rechten Auge und Kratzer am Körper. Nun müssen sich die mutmaßlichen Täter vor Gericht verantworten. Die Staatsanwaltschaft geht von gefährlicher Körperverletzung aus.

 

Am dem Abend haben die drei Angeklagten und das mutmaßliche Opfer eine Schlagerparty im Zentrum von Malmsheim besucht. Zeugen berichten, dass der Geschädigte sich im Verlauf der Nacht unter starkem Alkoholeinfluss mehrfach ausfällig gegenüber anderen Gästen geäußert haben soll. Deshalb wurde er vom Wirt des Lokals verwiesen. Der 27-Jährige weigert sich, die Gaststätte zu verlassen. Er wurde laut und beleidigte die Anwesenden.

Auseinandersetzung vor dem Lokal

„Ich musste die Reißleine ziehen“, sagte der Wirt nun vor Gericht aus. „Er war sehr betrunken und hat am Tresen meine Gäste belästigt.“ Auch andere Zeugen schlossen sich dieser Aussage an: „Es war eigentlich eine recht entspannte Runde, bis der Mann ausfallend wurde“, gab ein 31-Jähriger vordem Leonberger Amtsgericht zu Protokoll. Der Wirt bat schließlich die drei Beschuldigten, mit denen er gut bekannt ist, um Hilfe. Vor dem Lokal kam es zu einer Auseinandersetzung, worauf der Geschädigte die Polizei rief.

Von den drei Angeklagten äußerten sich zwei zur Sache: „Ich hatte nur zwei Bier getrunken und habe versucht zu schlichten“, erklärte einer von ihnen. „Mir sind keine Verletzungen am Opfer aufgefallen“, fügte er hinzu. Sein 23-jähriger Mitangeklagter stimmte mit ihm überein: „Es fielen keine Schläge. Es wurde zwar etwas geschubst und gerangelt, aber die Aggression ging nicht von uns aus.“ Auch er habe nur auf Bitten des Wirtes hin eingegriffen, sagte er aus. „Ich bin selbst Türsteher von Beruf. An diesem Abend war ich aber bloß als Gast in dem Lokal.“

Nur der Geschädigte sieht sich als Opfer. Er identifizierte einen 23-jährige Angeklagten als einen der Schläger und zeigte Fotos seiner Verletzungen. „Ich habe nichts Unrechtes getan und bin sehr brutal behandelt worden. Zweimal bin ich mit der Faust geschlagen worden“, gab er an.

Verteidiger hofft auf weiteren Zeugen

Zeugen bestätigten hingegen die Version der Angeschuldigten: „Der Geschädigte war stark betrunken und hat sich mit vielen Leuten in der Bar angelegt. Auch vor der Tür hat er extrem rumgebrüllt“, meinte der 29-jährige Kellner des Lokals dazu.

Der in der Nacht diensthabende Polizeibeamte war zum Zeitpunkt der Verhandlung im Urlaub. Als Vertretung sprach sein Kollege, der den Fall als Sachbearbeiter betreute. „Es ist im Nachhinein schwer zu sagen, wer angefangen hat. Die Aussagen der Zeugen stimmen soweit aber überein“, sagte er vor Gericht aus. Die Verteidigung hofft auf ihren wichtigsten Zeugen, der vermutlich das Opfer am Abend der Schlägerei begleitet hat. Dieser war allerdings nicht vor Gericht erschienen, was Richterin De Falco veranlasste, den Prozess zu vertagen.

Die Verhandlung wird am heutigen Dienstag fortgesetzt.