Reisende Familien“ mit 18 Wohnwagengespannen haben wieder den Platz oberhalb des Engelbergtunnels in Beschlag genommen. Etliche Anwohner im Ramtel sind erbost ob der illegalen Nutzung des öffentlichen Geländes.

Leonberg - „Reisende Familien“ mit 18 Wohnwagengespannen haben wieder den Platz oberhalb des Engelbergtunnels in Beschlag genommen. Etliche Anwohner im Ramtel sind erbost ob der illegalen Nutzung des öffentlichen Geländes. Der zuständige Ordnungs- und Sozialbürgermeister hat mit den Sprechern der Gruppe verhandelt und hofft darauf, dass sie spätestens am Freitag oder Samstag abreisen.

 

Der Verweis auf einen anderen Stellplatz wie beispielsweise die Fläche direkt an der Autobahn, unweit der einstigen Bundesstraße auf den Längenbühl hinauf, hätte nicht gefruchtet, so Vonderheid. „In Rücksprache mit der Polizei haben wir sie an diesem Platz gelassen.“ Auch die Androhung, die Karawane abschleppen zu lassen, wäre eher unverhältnismäßig gewesen. Dafür gelang es dem Bürgermeister, 300 Euro als Müllkaution einzutreiben.

Im Juni des vergangenen Jahres war schon einmal eine Sippschaft mit französischen Kennzeichen auf dem selben Platz gestrandet und hatte reichlich Müll hinterlassen. Damals wollte sich die Gruppe zunächst auf dem Parkplatz des Leobades niederlassen. Weil es aber damals noch keinen städtischen Quartierplatz für solche Gruppen gab, schickte sie das Ordnungsamt in seiner Not auf den Deckel des Tunnelportales – mit der Folge, dass die Familien hier wie auf dem Präsentierteller campierten und die Nachbarschaft Sturm lief. „Eigentlich gilt doch gleiches Recht für alle“, sagt der dort lebende Stadtrat Frank Albrecht, „was würde passieren, wenn ich mit meinen Freunden von der SALZ-Liste dort einfach ein Camp aufschlagen würde?“, fragt er. Ihn störe vor allem, dass es die Stadt nicht geschafft habe, hier einen alternativen Platz anzubieten. „Selbst der Zirkusplatz, unterhalb der Glemseckstraße wäre noch besser, da nicht so exponiert“, meint Albrecht. Das Problem: das Gelände dort gehört nicht allein der Stadt, sondern privaten Eigentümern.

Schon im Juni 2011 hat eine Sippschaft hier gecampt

Tatsächlich hat sich die Stadt einen Bedarfszeltplatz ausgeguckt, letztlich eine Lehre aus der Veranstaltung des vergangenen Jahres. Es ist der einstige Aufstellplatz für die Baustellen-Lastwagen beim Autobahnausbau und liegt wohl bewusst abschreckend unmittelbar an der sechsspurigen A 8, hinter diversen Lärmschutzwällen verborgen. Dass die Familienverbände nicht dorthin gezwungen wurden, habe auch etwas mit einem Rat von der Polizei zu tun. „Wir haben das einvernehmlich entschieden“, so Vonderheid. Er hofft, dass auch der Familienclan sich an die Abmachung hält und bald weiter unterwegs ist.