Neben der Volksbank sollen Wohn- und Geschäftshäuser entstehen.

Leonberg - Reichen die Parkplätze in der Tiefgarage? Ist der Anlieferungsbereich groß genug? Werden die Häuser dahinter nicht zu sehr beschattet? Sind die Gebäude nicht höher als vereinbart? Das sind nur einige der Fragen, mit denen sich ein Architektenbüro jetzt im Planungsausschuss konfrontiert sah. Es geht um den Neubau von sieben Wohn- und Geschäftshäusern in der Römerstraße zwischen dem Leo2000-Hochhaus und der Volksbank. Dafür hat der Investor bpd Immobilienentwicklung nicht nur den dortigen Parkplatz, sondern auch Gelände an der Walter-Flex-Straße von der Stadt gekauft.

 

Doch bevor der Gemeinderat heute Abend (19 Uhr, Stadthalle) den Entwurf zum neuen Bebauungsplan für das Gebiet billigt, wollen die Räte ihre Fragen direkt an den Investor richten. Alexander Kirsch, der Stuttgarter Filialleiter des Immobilienentwicklers, hat sein Kommen zugesichert.

Pläne gehen zurück bis 2012

Das Projekt hat bereits eine längere Vorgeschichte. Die Leonberger Architekten Hansjörg Ludmann und Manfred Kalmbach hatten 2012 einen ersten Entwurf vorlegt, der auch rund 70 Seniorenwohnungen vorsah: vier quer zur Fahrbahn stehende siebenstöckige Häuser, verbunden über Zwischenbauten. Ein Investor sowie ein späterer Betreiber waren ebenso an Bord. Der Bebauungsplan wurde entsprechend geändert. Dann passierte eine Weile nichts.

Reichen die Parkplätze aus?

Doch 2015 kickte der Investor die Leonberger Architekten aus dem Projekt, engagierte ein neues Büro, welches einen gänzlich anderen Vorschlag vorlegte. Nun gibt es sieben kleinere Gebäude, die auf Erdgeschossebene miteinander verbunden sind. Geschwungene Formen zur Walter-Flex-Straße sowie zurückgebaute Dachgeschosse sollen dafür sorgen, dass sich die Neubauten besser in die Umgebung einfügen. 70 betreute Wohnungen blieben zunächst im Plan, sind aber mittlerweile nicht mehr enthalten. Geblieben ist dagegen eine Tagesstätte für Senioren.

„Uns ist wichtig, dass das Gesamtkonzept funktioniert“, sagte Wolfgang Schaal (Freie Wähler). Doch weder die Anlieferung noch die Parkplatzsituation klappten.

Parkdruck und Beschattung

Zuvor hatte Schaal eine detaillierte Aufstellung zu den 210 vorgesehen Stellplätzen gefordert, die bis zur Ratssitzung nachgereicht werden soll. Da der bisherige Parkplatz wegfällt, müssen in der neuen Tiefgarage auch Plätze für Bewohner und Gewerbetreibende des Leo2000 bereitgestellt werden. Dazu bezweifelte Schaal, dass die 210 Plätze ausreichten. „Wir haben in der Gegend schon jetzt einen immensen Parkdruck.“ Sein Fraktionskollege Dieter Vestner erkundigte sich, ob die Neubauten nicht zu große Schatten werfen würden. „Ein Gutachten hat ergeben, dass sich durch die Neukonzeption eine Verbesserung ergeben hat“, sagte Peter Mauch, der Leiter des Planungsamtes.

Trafo blockiert die Anlieferung

„Das Gebäude soll in der Höhe der Volksbank entsprechen. Ich kann mir nicht vorstellen, wie das bei sechs Geschossen gehen soll“, merkte Christa Weiß (SPD) an. Der Architekt verwies auf ein Gefälle in der Römerstraße. Sechs Stockwerke gebe es außerdem nur direkt neben dem Leo2000-Hochhaus. „Da haben wir jetzt zehn Meter Unterschied und hinten zu den Häusern der Walter-Flex-Straße fünf Meter Differenz. Das ist auf jeden Fall besser als die Ursprungsplanung“, befand Bernd Murschel (Grüne). „Mir ist nicht ersichtlich, wie die Anlieferung und die Müllabfuhr funktionieren soll“, sagte Wolfgang Röckle (CDU), Hier musste der Architekt Nachbesserungsbedarf einräumen. An der Stelle der Einfahrt steht nämlich eine Trafostation.