Datenvolumen schon aufgebraucht? Oder im Urlaub und kein mobiles Internet zur Verfügung? Die Stadt Leonberg bietet jetzt kostenloses W-Lan am Marktplatz an. Das Angebot richtet sich an Bürger, Kunden und Touristen.

Leonberg - Ein Erinnerungsfoto für die Daheimgebliebenen am Marktbrunnen vor dem Alten Rathaus – ein Klick auf dem Handy und schon ist das Bildchen versendet. Die moderne Technik macht’s möglich. In Leonberg ist das jetzt auch noch kostenlos. Denn die Stadt hat am Markt ein öffentliches W-Lan-Netz eingerichtet, das vom Kiosk in der Graf-Eberhard-Straße bis hoch zum Döner-Imbiss nutzbar ist.

 

„Wir freuen uns, dass wir die Idee noch vor den Sommerferien umgesetzt haben und Leonberg so am Marktplatz einen echten Mehrwert bereithält“, sagt Oberbürgermeister Schuler, der sich bei der Vorstellung des Projektes genau zeigen lässt, wie es funktioniert. Dafür hat die Stadt das österreichische Unternehmen IT-Innerebner ins Boot geholt, das den Service „Free Key“ anbietet. „Sie wählen unter dem Menüpunkt Einstellungen auf ihrem Handy das W-Lan-Netz ‚Free Key’ aus. Dann gehen Sie auf die Startseite, geben eine E-Mail-Adresse oder Ihre Handynummer an und erhalten innerhalb von zehn Minuten eine E-Mail oder SMS mit einer Pin-Nummer, mit der Sie sich einloggen können“, erklärt Walter Innerebner, der Geschäftsführer, dem OB. Eine Anleitung gibt es auch auf der Internetseite unter www.leonberg.de/wlan. Eingeloggt bleibt man für zwei Stunden, danach muss der Vorgang wiederholt werden, aber es bleibt kostenlos. „Wir legen großes Augenmerk darauf, das System so einfach wie möglich zu gestalten“, meint Innerebner. Zudem verfügt das Programm im Moment über 15 verschiedene Sprachen, weitere sollen dazukommen.

Damit ist es besonders interessant für Leonberg. Denn das Angebot richtet sich auch an Touristen. Gerade Besucher aus dem Ausland verfügen in Deutschland nicht über mobiles Netz für Smartphone oder Tablet und seien dankbar für kostenlosen und drahtlosen Zugang zum Internet. Deshalb sollen Aufkleber an Geschäften und ein Hinweisschild am Alten Rathaus auf das Angebot aufmerksam machen.

Zur Zielgruppe gehören aber nicht nur Touristen. Bürger und Kunden sollen so dazu animiert werden, länger in der Altstadt zu verweilen. „Zu einer modernen Stadt gehört das dazu“, findet Schuler. Auch der Zeitpunkt ist bewusst gewählt. „Vor dem Start der Bauarbeiten in der Grabenstraße wollten wir als Stadt bewusst eine Maßnahme auf den Weg bringen, die die Altstadt stärkt“, erklärt der Oberbürgermeister. Während der Haushaltsplanberatungen hatte die CDU-Fraktion im Gemeinderat den Vorschlag zum kosten W-Lan gemacht. Seit Januar hatte sich der Leonberger Wirtschaftsförderer Benjamin Schweizer um das Projekt gekümmert, bis es nun endlich in die Tat umgesetzt wurde. Nach einem zweiwöchigen Testlauf gibt es nun schon etwa 150 Zugriffe pro Tag.

IT-Innerebner wird mit seinem Service „Free Key“ Betreiber des Projekts sein. Finanziert wird es über Werbung lokaler Unternehmen, die nur auf der Startseite eingeblendet werden soll. Für die Stadt schlugen einmalig 700 Euro zu Buche für einen Sender, der im Alten Rathaus installiert ist. Dazu kommen nur monatliche Leitungskosten von etwa 35 Euro. Dafür könnten nun bis zu 16 000 Leute gleichzeitig das W-Lan nutzen. Auch um die Sicherheit haben sich Stadt und Betreiber Gedanken gemacht. „Die Daten sind in Rechenzentren in Deutschland gespeichert und werden nicht an Dritte weitergeben“, erklärt Walter Innerebner. Da jeder Nutzer eine eigene IP-Adresse erhalte und Daten zusätzlich verschlüsselt gesendet würden, sei die Nutzung sicher. Zudem ist ein Filter vorgeschaltet, der beispielsweise Pornoseiten oder Tauschbörsen blockiert.

Seit gestern kann auch für zwei Stunden kostenlos im Leo-Center gesurft werden. Dort muss das Netz „Free LEO-Center Leonberg“ ausgewählt werden, dann kann in der gesamten Ladenstraße das Internet genutzt werden. Dafür ist dann keine Registrierung notwendig.