Nach stressigen Geheimgesprächen gibt sich der OB den närrischen Truppen der Gesellschaft Engelberg und den Waldhexen geschlagen. Amtsmüde ist er aber noch lange nicht.

Leonberg: Thomas Slotwinski (slo)

Leonberg - Jetzt weiß Bernhard Schuler endlich, wie es Angela Merkel sehr häufig ergeht. Auch der Oberbürgermeister musste am Samstag eine Nachtschicht einlegen, um diffizile politische Gespräche zu einem guten Ende zu bringen. Sowohl Donald Trump als auch Wladimir Putin fanden Schulers neue Devise „LEO first“ nicht so toll. Erst nach einer intensiven Verhandlungsrunde, zu der OB die beiden Weltmachtführer in einen geheim gehaltenen Altstadtkeller eingeladen hatte, erkannten sie die Vorherrschaft Leonbergs an.

 

Angesichts solch global-elementarer Ereignisse ist es verständlich, dass sich Monika Raffler mit ihren närrischen Garden am Sonntag um 11.11 Uhr in Geduld üben muss. Die neue Präsidentin der Gesellschaft Engelberg, flankiert von Prinzessin Marly und Prinz Benny, will dem OB eine kleine Verschnaufpause gönnen und ihn zumindest bis zum Aschermittwoch in den einstweiligen Ruhestand schicken.

Keineswegs amtsmüde

Doch Bernhard Schuler zeigt sich keineswegs amtsmüde, als er sich endlich um viertel nach zwölf am Fenster des Alten Rathauses blicken lässt. Stattdessen beschwert er sich über den „Lärm und Krawall“, aus den Hörnern der Leo Valentinos und der Los Titzos. Mit flotten Rhythmen halten die Guggemusiker aus Leonberg und Ditzingen das närrische Volk bei Laune.

Als die Präsidentin frech nicht nur die Macht, sondern zudem die Stadtkasse fordert, versteht der Rathauschef überhaupt keinen Spaß: „Niemals im Leben werde ich euch Narren beides übergeben.“

Weller wird zum Feldmarschall

Monika Raffler fährt härtere Geschütze auf und schickt die Kindergarde vors Rathaustor. Ein Fall für Rainer Weller. Vom OB zum „echten Helden“ geadelt, greift der zum Feldmarschall beförderte Beamte zu einer perfiden List. Per Korb lässt er Gummibärchen hinab. Die kleinen Gardistinnen sind beschäftigt.

Jetzt muss die Prinzengarde ran. Doch auch die Mädels in kurzen Röckchen werden mit „Zeug aus Gold“ im Korb lahmgelegt. Die Präsidentin zieht ihr letztes Ass aus dem Ärmel: die Waldhexen. Die kampferprobten Rathausstürmer fackeln nicht lange, knacken das große Tor per Rammbock und eilen mit Gebrüll nach oben.

OB will Gas geben

Da sieht der Hausherr ein, dass er zumindest zeitweise abdanken muss, nicht ohne anzukündigen, nach der närrischen Zwangspause noch einmal richtig Gas zu geben: „Die Leonberger werden mich noch sehr aktiv erleben, die Stadt will ich dem Neuen dann gut geführt übergeben.“

Und legt dem Volk für die OB-Wahl im September Weisheit ans Herz: „Es täte mir für unsere Stadt und meine Arbeit leid, würde im Herbst hier zum OB, jemand, der nicht gescheit mit Menschen und mit Geld umgeht, weil den kann man vergessen, ein starker Mann, ’ne starke Frau, kompetent, wär angemessen.“ Darauf ein donnerndes LE-O!!!