Eine großen Schritt vorangekommen ist das neue Leonberger Jugendhaus. Der Gemeinderat hat mit Zweidrittelmehrheit gegen die Stimmen der SPD und Teilen der FWV den Entwurf gebilligt. Die alte Beat Baracke von 1974 muss abgerissen werden.

Leonberg - Eine großen Schritt vorangekommen ist das neue Leonberger Jugendhaus. Der Gemeinderat hat mit Zweidrittelmehrheit gegen die Stimmen der SPD und Teilen der FWV den Entwurf gebilligt. Gleichzeitig wurde die Verwaltung ermächtigt, einen Vertrag mit dem Jugendhausverein abzuschließen.

 

Das älteste Jugendhaus Leonbergs – die Beat Baracke aus dem Jahr 1974 – muss im Jahr 2013 abgerissen werden. Es ist baufällige geworden, und die benachbarte Lebenshilfe plant einen neue Wohnanlage auf dem Grundstück. Für den Jugendhausverein Grund mehr, das Heft in die Hand und Verhandlungen mit der Stadt aufzunehmen. Als Ergebnis dieser Gespräche hat sich heraus kristallisiert, dass der Jugendhausverein selbst der Bauherr eines neuen Jugendhauses im Eltinger Gebiet Brühl-Aufwand gegenüber dem Leobad wird. Eine Mehrheit des Gemeinderates vorwiegend aus CDU, Grünen stimmte der Lösung zu. Der Verein plant nun, für knapp eine Million Euro ein Jugendhaus zu errichten. Dabei darf er sich auf fast 300 000 Euro städtischen Zuschuss freuen.

Doch diesem Entschluss sind reichlich Diskussionen vorangegangen. Die Stadtverwaltung, die SPD-Fraktion sowie einige Freie Wähler hätten es lieber gesehen, wenn die Stadt das Projekt geschultert hätte. Doch die Mehrheit des Rates fürchtet, der Bau wäre dann um etliche 100 000 Euro teurer geworden. Anders als der Verein könne die Stadt bei der Finanzierung nicht auf Stiftungen und Spender zugehen, wird argumentiert, und habe nicht die Möglichkeit, Eigenleistungen einzubeziehen.

SPD und Teil der Freien Wähler sind gegen den Standort

„Ich sage Ja zu einem neuen Jugendhaus, aber es ist der falsche Standort“, meldete Dieter Vestner (FWV) erneut seine Bedenken an. Er verwies auf den geplanten Vertrag mit dem Verein, nach dem die Kommune den Betrieb der Einrichtung mit jährlich 20 000 Euro bezuschusst.

Vestner machte sich vor allem zum Sprecher der beiden großen Sportvereine TSV Eltingen und TSG Leonberg. die immer wieder über eine Fusion nachdenken. „Mit dem Bau des neuen Jugendhauses wird dem TSV die letzte Möglichkeit genommen, seine Tennisanlage zu vergrößern, monierte Vestner. Die Verwaltung argumentierte hingegen anders: Es gebe einen konkreten Bedarf für ein neues Jugendhaus, aber seit 25 Jahren habe niemand irgendeinen Bedarf nach einem weiteren Tennisplatz angemeldet.

Die Stadt hilft dem Jugendhausverein mit 20 000 Euro im Jahr

Nicht nur der Standort, sondern auch die Finanzierung des neuen Jugendhauses findet keine Zustimmung bei der SPD-Fraktion. Sie befürchtet, dass der Jugendhausverein das ambitionierte Projekt nicht stemmen könne. Das hat ihr Sprecher Ottmar Pfitzenmaier sowohl im Planungsausschuss als auch in der Sitzung des Gemeinderates deutlich gemacht. Was bei der Ratsmehrheit wiederum Kritik auslöste.

„Welcher Standort, wenn nicht dieser ist richtig?“, fragte die CDU-Fraktionsvorsitzende Elke Staubach, „das Leobad ist nahe, die Anbindung an den öffentlichen Personennahverkehr ist gut, alle anderen untersuchten Standorte waren untauglich.“ Das saht auch Gabl-Fraktionschef Bernd Murschel so: „Wer Ja zum Jugendhaus sagt, muss auch sagen, macht es!“ Sein Fazit: „Das ist der richtige Platz, deshalb sollte es auch zügig gebaut werden.“