Samariterstiftung und Baufirma Mörk feiern Richtfest für das 18-Millionen-Projekt mitten in der Stadt.

Leonberg - Wenn der Nikolaus das nächste mal in der Eltinger Straße 44 vorbeischaut, dürften seine Stiefel trocken bleiben. Im kommenden Jahr wird um diese Zeit das neue Seniorenzentrum der Samariterstiftung bezogen sein. Beim Richtfest am Donnerstag allerdings muss der heilige Mann noch über Brettern dem Matsch ausweichen, um den Bauherren, den Arbeitern und den künftigen Bewohnern Glück und Segen zu wünschen.

 

Der Stimmung tut das nicht eben feierliche Wetter keinen Abbruch. „Wir liegen voll im Zeitplan“, freut sich Matthias Schäfer, der Geschäftsführer des Bauunternehmens Mörk, das den Neubau mit 90 Zimmern für ältere Menschen und elf Eigentumswohnungen errichtet.

Zurück zu den Firmenwurzeln

In der Tat ist es schnell gegangen mit dem rund 4500 Quadratmeter großen Gebäude direkt neben dem Rathaus. Im Sommer vor zwei Jahren hatte der Gemeinderat den Weg freigemacht, um das bis dahin äußerst unansehnliche Grundstück neu zu bebauen. Für Mörk eine Art Herzensangelegenheit, liegen doch an diesem Ort die Wurzeln des Unternehmens: Seit 1902 hatten der Gründervater Georg Mörk und sein Nachfolger Julius Mörk genau hier ihr Betriebsgelände und auch das Wohnhaus. Noch heute wird die das Gebiet zwischen Rathaus und Römergalerie Brezger-Areal genannt – in Erinnerung an den Mörk-Schwiegersohn Dietrich Brezger, der 1967 die Geschäftsführung übernommen hatte.

Das Traditionsunternehmen ist Leonberg treu geblieben und ist heute im Hertich. Dass der Neubau am alten Stammsitz besonders gelingen soll, ist für den Mörk-Chef Ehrensache: Nicht nur, „weil wir in unserer Heimatstadt unter besonderer Beobachtung stehen“. Auch mit dem „außergewöhnlich guten Partner Samariterstiftung haben wir großes Glück.“

Zum Beleg zeigt Matthias Schäfer den nur 15 Blatt starken Notarvertrag vor. Der allerdings einige Anlagen hat, wie Frank Wößner mit Augenzwinkern anmerkt. Was bei solch einem bedeutsamen Projekt normal ist, sagt der Vorstandschef der Samariterstiftung. Mit dem Projekt, in das die in Nürtingen ansässige evangelische Einrichtung 18 Millionen Euro investiert, wollen wir „unsere tiefe Verwurzelung in Leonberg dokumentieren.“ Schon jetzt betreibt die Samariterstiftung drei weitere Pflegeheime in der Stadt: in der Seestraße, in Höfingen und am Stadtpark. Letzteres Haus wird sie aber in gut vier Jahren aufgeben.

Café-Betreiber gesucht

Die Betreuung alter Menschen, so sagt Wößner, ist für die Samariterstiftung ein großes Anliegen: „Die Wertigkeit des Lebens besteht nicht nur aus Leistung.“ Durch die zentrale Lage haben die Bewohner kurze Wege und können am Stadtleben teilnehmen. Der Kommunikation dient auch eine Café mit Bäckerei im Erdgeschoss. Hierfür sucht die Stiftung gegenwärtig noch einen Betreiber.

Dass auch der gefunden wird, ist angesichts der guten Wünsche, die der Polier Thomas Schierling und sein Kollege Michael Schmolke per Richtspruch übermitteln, sehr wahrscheinlich. Das Glas Spätburgunder leert Schierling in drei großen Zügen. Da kann nichts mehr schiefgehen.