„Der heiße und lange Sommer ist für Libellenliebhaber ein Genuss“, freut sich Michael Kast von der Umweltgruppe des Bürgervereins Eltingen.

Leonberg - Der heiße und lange Sommer ist für Libellenliebhaber ein Genuss“, freut sich Michael Kast von der Umweltgruppe des Bürgervereins Eltingen. Da in den Feuchtbiotopen der Schlammbrüder durch den reichen Bestand an Wasserpflanzen und Schilf für diese schwirrenden Schönheiten beste Bedingungen herrschen, nimmt die Artenvielfalt bei den Libellen von Jahr zu Jahr zu.

 

„Ich habe in diesem Jahr schon 26 Libellenarten dort fotografiert, dabei ist besonders die große Moosjungfer zu erwähnen“, freut sich der Umweltschützer. Denn diese Art dürfte es hierzulande gar nicht geben. „Schon vor zwei Jahren entdeckte im Zuge eines Gutachtens der Biologe und Schmetterlingsforscher Andreas Nunner ein Exemplar davon an den Teichen auf der ehemaligen Deponie Rübenloch“, sagt Kast.

Der Fachmann habe aber daran gezweifelt, dass die Art sich ansiedeln werde, da sie eigentlich in die Moore Oberschwabens gehört. „Zu Unrecht, denn in diesem Jahr waren nun einige Exemplare dort zu sehen, also haben wir gute Arbeit geleistet“, ist er voll des Lobes für den Einsatz der 19 Männer und Frauen, die in der Gruppe tatkräftig Hand anlegen

„Besonders attraktiv sind die beiden Prachtlibellenarten, die bei uns vorkommen“, sagt Kast. Beide tauchen immer wieder in den Biotopen auf. „In diesem Jahr entwickelte sich erstmals ein kräftiger Bestand der blauflügeligen Prachtlibelle im Tiefenbachbiotop“, hat er beobachtet.

Für Prachtlibellen und die große Moosjungfer wie auch für viele andere Arten geht nun die Flugzeit zu Ende. Noch sporadisch ist die große Königslibelle zu sehen, von der an jedem Teich ein großes, blau leuchtendes Exemplar permanent beim Patrouillenflug auf Beute zu beobachten war. „Sie wird zur Zeit abgelöst durch die ebenso große und auffällige blaugrüne Mosaik-Jungfer, die nun durch den Herbst, zusammen mit verschiedenen Heidelibellen, das Leben an den Teichen dominiert“, weiß Kast. Dort werden sie nun noch bis in den Oktober den Beobachter erfreuen.