120 Sekunden müssen genügen, um zu entscheiden, ob das Gegenüber interessant genug für ein Wiedersehen ist. Auch für Alexander, Michael und Alex. „Die führen ganz intensive Gespräche in der kurzen Zeit, da wird der Aufruf zum Wechsel überhört“, ist Lisa aufgefallen. Zwei Minuten sind eben schnell vorbei, aber mehr Zeit ist bei den vielen Anmeldungen nicht drin. Das Strohländle muss sich an die genehmigten Veranstaltungszeiten halten.

 

Nancy, Mitte Zwanzig, hat die Runde hinter sich gebracht. Es ist ihr erstes Speed-Dating: „Ich bin mit einem Freund hier“, erzählt sie, „der hat das schon öfter gemacht und meinte, ich sollte doch einfach mal mitkommen.“ Es hat ihr Spaß gemacht, aber dass sie ihren Traummann hier treffen würde, davon ist sie nicht ausgegangen. „Ich habe trotzdem ein paar Nummern aufgeschrieben, wer weiß, vielleicht ergibt sich ja was.“ Die Teilnehmer tragen eine Nummer auf ihrem Namensschild und haben Zettel und Stift bekommen, um die Nummer desjenigen aufzuschreiben, den sie wieder treffen würden. Wenn der Wunsch nach einem Treffen gegenseitig ist, werden die Mail-Adressen weitergegeben.

Wiederholung nicht ausgeschlossen

Nancy schaut auf die zweite Runde: „Aber ich finde, man hätte nach Altersgruppen sortieren können. Die älteren Männer hier sind zwar alle nett, aber treffen möchte ich aus dieser Altersklasse keinen.“ „Ja“, findet auch Strohländle-Veranstalter Johannes Leichtle, „an den Stellschrauben müssen wir noch etwas drehen.“ Doch fürs erste Mal war der Abend erfolgreich. „Wir wollten etwas für die Zielgruppe Singles veranstalten und hatten die alte Herzblatt-Serie mit Rudi Carrell im Kopf“, erzählt Leichtle. Die Idee hat sich dann zum Speed-Dating am Engelberg entwickelt. Und tatsächlich hat ein Pärchen das Strohländle im Anschluss gemeinsam verlassen und ein anderes möchte sich wieder treffen. Na also! Das spricht für eine Wiederholung, die Leichtle für das nächste Jahr nicht ausschließt.