Die Verwaltung räumt kleine Probleme in der knapp zwei Jahre alten Gebersheimer Gäublickhalle ein, tritt Gerüchten um erhebliche Mängel wie Wassereinbruch und Schimmel an der Bausubstanz jedoch entscheiden entgegen.

Leonberg - In den Zeitmaßstäben größerer öffentlicher Bauprojekte gerechnet, ist die Gäublickhalle in Gebersheim noch taufrisch. Im Mai 2011 wurde die Mehrzweckhalle eingeweiht. Allerdings machen derzeit Gerüchte die Runde, der Zustand des Gebäudes solle schlecht sein, sogar die Bausubstanz sei angegriffen, heißt es. Wassereinbrüche und Feuchtigkeit im Beton werden als mögliche Gründe für den angeblich vorzeitigen Verfall der Halle genannt.

 

„Die Halle sieht nicht aus, als sei sie nur zwei Jahre alt“, sagt beispielsweise Harald Lutz, der Präsident der Gesellschaft Engelberg. Der Karnevalverein nutzt die neue Halle besonders in der fünften Jahreszeit. „Die Lautsprecher sind nicht gut, es fehlt ein Bühnenaufzug für Kulissen und das Vordach der Halle ist undicht“, summiert Lutz kleinere Mängel, die ihm in der vergangenen Fasnachtsaison aufgefallen sind.

Viel Wichtiger ist allerdings folgende Beobachtung: „Der Beton hinter der Bühne sieht nicht nur unschön aus, er ist auch fleckig“, sagt Lutz, „es könnte ja sein, dass das Baumängel sind.“ Es gebe Gerüchte, die von Wasserflecken sprechen, sagt er. „Das kann ich persönlich allerdings nicht bestätigen“, erklärt Lutz. Man sei mit der Stadt im Gespräch, dort wolle man die Probleme angehen, den unschönen Beton beispielsweise verdecken. „Doch wenn das wirklich Wasser- oder Schimmelflecken sind, hilft es wenig, nur einen Vorhang vor die Wand zu hängen“, sagt Lutz.

Von gravierenden Problemen will man bei der Stadt hingegen nichts wissen. „Die Bausubstanz ist völlig in Ordnung“, sagt Undine Binder-Farr, die Pressesprecherin der Stadt Leonberg. „Die Idee vom Wassereinbruch ist völlig aus der Luft gegriffen“, sagt die Sprecherin. Sichtbeton habe immer Flecken und sei niemals ebenmäßig. „Das haben mir unsere Fachleute bestätigt“, erklärt Binder-Farr.

Die Stadt räumt aber kleinere Probleme ein. „Wir wissen, dass das Vordach nicht dicht ist. Da tropft das Wasser auf die Besucher vor dem Eingang, nicht aber in das Gebäude“, erklärt Undine Binder-Farr, „wir wissen auch, dass es ein paar weitere kleine Baumängel gibt.“ Sie nennt neben dem Vordach die Musikanlage und spritzende Waschbecken. „Das alles werden wir in Kürze angehen“, sagt die Pressesprecherin. Die Stadt werde an die zuständigen Handwerker und Bauunternehmer herantreten und die Mängel geltend machen. „Wir werden dafür nichts extra bezahlen“, versichert Binder-Farr.

Das Gerücht um den Wassereinbruch hat allerdings einen handfesten Hintergrund: Vor den Schulferien stand in der Halle ein Eimer, der von der Decke tropfendes Wasser auffangen musste. 250 Milliliter in zwei Tagen seinen da zusammengekommen, heißt es von der Stadt. „Das ist gerade einmal die Menge, die in ein normales Sprudelglas passt“, sagt Binder-Farr. Doch das Wasser kam nicht durchs Dach. „An der Außenseite der Heizung hat sich die Luftfeuchtigkeit gesammelt und ist dann heruntergetropft“, erklärt die Sprecherin. Das hat die Stadt mittlerweile behoben. „Wir haben in den Schulferien ein Gerüst in der Halle aufgestellt, die Reparaturen sind abgeschlossen.“

Doch auch bei heutigem Stand gilt es noch nachzubessern. „Mängel an der Halle waren immer wieder Thema im Ortschaftsrat“, sagen Wilhelm Gieck von der CDU und Martin Epple von den Freien Wählern übereinstimmend. „Wir schauen der Verwaltung da genau auf die Finger“, sagt Epple. „Allerdings verlasse ich mich auch darauf, wenn mir von Seiten der Stadt versichert wird, man kümmere sich um diese Dinge“, erklärt Gieck.