Leonberg hofft beim Großprojekt „Stadt für morgen“, dass das Land die Hälfte der Kosten übernimmt. Am 15. November werden erste Ideen für eine neue City gezeigt.

Rund fünf Millionen Euro: Das ist die grob geschätzte Summe, die die Stadt Leonberg im Rahmen des Projekts „Stadt für morgen“ für den Umbau ihrer zentralen Achsen aufwenden will, um sie attraktiver für Fußgänger und Radfahrer zu machen. Beim Land hat die Stadt jetzt einen Förderantrag eingereicht, um die Hälfte der Kosten erstattet zu bekommen.

 

Der Betrag von fünf Millionen Euro ist lediglich ein Richtwert, betont der städtische Pressesprecher Sebastian Küster auf Anfrage unserer Zeitung. „Im Zuge der weiteren Planungen werden Varianten in Zusammenarbeit mit dem Gemeinderat und der Bürgerschaft konkretisiert. Sobald die Planungen final sind, wird ein weiterer Antrag mit den tatsächlichen Baukosten eingereicht.“

Test in der Eltinger Straße

Mit dem von Oberbürgermeister Martin Georg Cohn (SPD) angestoßenen Projekt „Stadt für morgen“ soll Leonberg „einen großen Schritt in Richtung sozial- und klimagerechte Stadt gehen und die Verkehrswende vor Ort vorantreiben“, wie es aus dem Rathaus heißt.

Im Frühjahr wurde bereits die Umgestaltung der Poststraße erfolgreich in das Förderprogramm des Landes aufgenommen. Hierbei soll im Zuge des neuen Bosch-Campus ein attraktives Stadt- und Straßenbild entstehen. Nach einer Bürgerbeteiligung im Rahmen eines Werkstattgesprächs im September folgte nun der nächste Schritt. Ein weiterer Förderantrag, den die Stadtverwaltung beim Regierungspräsidium Stuttgart gestellt hat, umfasst die drei Teilbereiche Poststraße Süd/Benzstraße, Steinbeisstraße/Römerstraße, sowie die Eltinger Straße.

In dieser zentralen Verbindungsachse zwischen dem Marktplatz und dem Neuköllner Platz läuft noch bis in den Dezember ein sogenannter Verkehrsversuch: Von den einstmals vier Autospuren sind zwei vorläufig für Busse und Fahrräder reserviert. So will die Stadt testen, ob es durch die Einschränkungen zu größeren Staus oder längeren Fahrzeiten für die Autos kommt.

Ideen werden am 15. November präsentiert

Ob die Busse am Ende tatsächlich eigene Spuren bekommen, hielt Oberbürgermeister Cohn im Sommergespräch unserer Zeitung für noch nicht ausgemacht. Erste Pläne sehen in der Eltinger Straße indes deutlich breitere Bürgersteige, Grünpflanzen und kleinere Wasserkanäle längs der Straßen vor.

Die Poststraße wiederum ist im Bereich des Bosch-Neubaus zwischen Römerstraße und Brennerstraße als sogenannter „Shared Space“, also als geteilter Raum, vorgesehen. Hier sollen Fußgänger, Radler und Autofahrer gleichberechtigt unterwegs sein

Aus den Ideen der Perspektivenwerkstatt vom September erarbeiten die beteiligten Planungsteams derzeit mögliche Lösungsansätze für die künftige Straßen- und Verkehrsplanung. Die ersten Ergebnisse werden am Dienstag, 15. November, 19 Uhr, in der Steinturnhalle präsentiert. Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Der Abend wird aufgezeichnet und kann später auf www.leonberg.de angesehen werden.