Ulrich Goll hat das Leonberger Projekt Seehaus mitgegründet - jetzt regt sich Widerstand gegen eine zweite Einrichtung in Sachsen.

Leonberg - Ab Mittwoch verbringt der erste jugendliche Strafgefangene im sächsischen Störmthal seine Haft im freien Vollzug. Dort lebt er in einer Gastfamilie, lernt für den Schulabschluss und fängt eine Ausbildung an - wie im Leonberger Seehaus. Das Projekt wurde hier 2003 vom damaligen Justizminister Ulrich Goll ins Leben gerufen und hat in Baden-Württemberg Erfolge bei der Resozialisierung junger Straftäter gezeigt.

 

In dem Teilort der sächsischen Gemeinde Großpösna regt sich nun aber Widerstand gegen ein solches Projekt. Es wird vom sächsischen Staatsministerium für Justiz zu großen Teilen finanziert und vom Leonberger Seehaus dort aufgebaut. Gegen die Umwidmung einer ehemaligen Einrichrung für geistig Behinderte hat ein Anwohner nun Widerspruch beim Verwaltungsgericht im Eilverfahren eingelegt. "Wir starten aber morgen wie geplant den Betrieb der Einrichtung und heißen den ersten Jugendlichen dort willkommen", erklärt der Geschäftsführer Tobias Merckle heute in Leonberg.