Der Mann traktiert sie mit Schlägen und Fußtritten. Dafür muss er eine saftige Geldstrafe zahlen.

Leonberg - Weil er seine Schwester krankenhausreif schlug, ist ein 51 Jahre alter Mann am Leonberger Amtsgericht wegen vorsätzlicher Körperverletzung zu einer Geldstrafe von 4800 Euro verurteilt worden. Der Leonberger, Geschäftsführer einer auf Technik-Firma, hatte die Vorwürfe in der Verhandlung abgestritten und stattdessen von einem Komplott gesprochen.

 

Die Amtsrichterin Sandra De Falco war davon überzeugt, dass der Angeklagte seine Schwester bei dem Familientreffen im vergangenen März nicht nur mal kurz „geschüttelt hatte“. „Sie haben das Opfer mit Schlägen und Fußtritten traktiert, sodass es am Ende wie ein Häufchen Elend auf dem Boden lag“, sagte die Richterin und verurteilte den Leonberger zu einer Geldstrafe von 120 Tagessätzen zu je 40 Euro. Nicht zuletzt warf sie dem Mann ein „fehlendes Unrechtsbewusstsein“ vor. „Ich hatte erwartet, dass Sie zumindest ein wenig Einsicht zeigen“, monierte sie.

Der Angeklagte spricht von einem Komplott

Der 51-Jährige hatte in der Verhandlung stets bestritten, seine Schwester bei dem anberaumten Familientreffen im Haus der Mutter geschlagen zu haben. Stattdessen behauptete er, dass er bei dem Gespräch über Erbangelegenheiten von seiner Schwester beschimpft worden sei. Als sie dann ihr Handy herausgeholt habe, um das Ganze aufzunehmen, sei ihm der Kragen geplatzt, woraufhin er die 50-Jährige an den Schultern gepackt und dann geschüttelt habe. Bei den Vorwürfen sprach der Angeklagte von einem Komplott. „Meine Schwester tauchte erst nach dem Tod unseres Vaters auf und wollte doch nur Geld abzweigen“, sagte er verbittert.

Der Auslöser für den handfesten Geschwister-Streit waren offenbar Meinungsverschiedenheiten über den Nachlass des verstorbenen Vaters, allem voran die Finca in      Spanien, weshalb sich     die Frau damals mit    ihrem Bruder und    ihrer Schwester im Haus der Mutter getroffen hatte.   „Er war   richtig aggressiv, und dann habe ich mein Handy auf den Tisch gelegt, um das Gespräch aufzunehmen – in der Hoffnung, dass er sich zügelt“, hatte sie bei ihrer Vernehmung erklärt. Doch damit habe sie nur das Gegenteil bewirkt. „Er schmiss das Handy auf den Boden, dann schlug er mir mit der geballten Faust ins Gesicht“, berichtete die 50-Jährige.