Drei werden in einem Gartengelände bei Leonberg-West vermutlich geschächtet und ausgenommen, eines zurückgelassen. Nachbar entdeckt die Überreste und vier Köpfe.

Leonberg - Als ein Mann am Sonntagmittag in sein Gartenhäuschen westlich der Autobahn in der Nähe der Abfahrt Leonberg-West kommt, erlebt er eine unangenehme Überraschung: Die Laube ist aufgebrochen, im Innern ist alles durchwühlt. Eine Propangasflasche haben die Einbrecher mitgenommen.

 

Doch der nächtliche ungebetene Besuch ist nicht der einzige Schock, den der Mann verkraften muss: Denn auf dem Nachbargrundstück bietet sich ihm ein schreckliches Bild: Ein Lamm liegt auf der Wiese ohne Kopf, drei weitere Köpfe sind daneben. Von den Körpern der Tiere gibt es nur noch Überreste. Sie wurden offenbar direkt auf dem Gartengelände geschlachtet und ausgeweidet. Der Nachbar alarmiert sofort die Polizei.

Verdacht, dass Tiere geschächtet wurden

Beamte vom zuständigen Bereich Gewerbe und Umwelt und von der Spurensicherung, die noch am Sonntag vor Ort ermitteln, rekonstruieren die grausige Tat wie folgt: Wahrscheinlich haben die Unbekannten ein Fahrzeug benutzt, um das Gartengrundstück mit den Lämmern, das abseits von Wohnsiedlungen liegt, zu erreichen. Zunächst brachen sie wohl das Tor des benachbarten Gartens auf und verschafften sich gewaltsam Zutritt in die dortige Hütte, durchsuchten sie und stahlen die rote Pfand-Propangastflasche.

Anschließend begaben sich die Einbrecher auf das danebenliegende Gartengrundstück. Den Zaun, der das Gelände umgibt, überfuhren sie vermutlich und stellten dann die Stromzufuhr ab.

Vier Lämmern wurde der Kopf abgetrennt, drei wurden ausgeweidet und deren Fleisch gestohlen. Das vierte Lamm ließen die Unbekannten zurück. Die Polizei geht davon aus, dass die Unbekannten noch während der Tat gestört wurden und daher das Weite gesucht haben.

„Es liegt nahe, dass die Lämmer geschächtet wurden“, sagt die Polizeisprecherin Yvonne Schächtele unserer Zeitung. Beim Schächten wird einem unbetäubten Tier der Hals mit einem Messer von der Kehle aus durchschnitten. Die Polizei geht davon aus, dass mindestens zwei Menschen die vier Lämmer getötet haben, möglicherweise in einem rituellen Akt.

Der Gesamtschaden beläuft sich auf etwa 1200 Euro. Die Beamten ermitteln wegen Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz sowie einem besonders schweren Fall des Diebstahls.

Zeugen, die Hinweise geben können, werden gebeten, sich unter Telefon 0 70 31 / 13 25 00 beim Arbeitsbereich Gewerbe und Umwelt des Polizeipräsidiums Ludwigsburg zu melden.

Erst an Ostern war in Kornwestheim ein Schaf von Unbekannten geschächtet worden. Im vergangenen Oktober wurde ein Tier des Höfinger Nebenerwerbslandwirt Rolf Breimaier auf diese grausame Weise getötet, ein anderes vermutlich gestohlen.

In Heimsheim wird auf Kühe geschossen

Auch in Heimsheim ermittelt die Polizei wegen des Verdachts auf Tierquälerei. Dort waren einem Bauern zwischen Donnerstag und Samstag immer wieder Verletzungen an seinen am Malmsheimer Pfad weidenden Kühen aufgefallen. Die Polizisten stellten an den Tieren Verletzungen fest, die womöglich durch eine Druckluftwaffe oder ähnliches verursacht wurden. Die Täter sind unbekannt.

Hinweise erbittet die Polizei Mühlacker unter Telefon 0 70 41 / 9 69 30.