Auch ein Bollerwagen ist am Wochenende gestohlen worden. Mitarbeiter und Eltern sind fassungslos.

Leonberg - Die Erzieherinnen und Kinder des Waldkindergartens hatten sich auf einen schönen Start in die Woche gefreut. Doch daraus wurde nichts. Als sie am Montag gegen 8 Uhr zu dem Waldgelände im Stadtteil Silberberg kamen, auf dem der Bauwagen des Kindergartens steht, erwartete sie eine kleine Verwüstung.

 

„Der Zaun an unserem Bauwagen war herausgezogen und kaputt gemacht worden“, berichtet die Leiterin der Wurzelkinder, Antje Jüttner. Material, das unter dem Bauwagen gelagert wurde, war herausgezogen und in die Gegend geworfen worden. Zudem seien ein Insektenhotel und eine Wetterstation – beides Projekte, die von den Kindern realisiert wurden – zerstört worden.

„Wir sind alle fassungslos. Solch eine willkürliche Zerstörung können wir einfach nicht nachvollziehen“, sagt Jüttner. Den Sachschaden beziffert die Polizei derzeit auf rund 200 Euro. Doch nicht nur blinde Zerstörungswut war am Werke. Auch ein rund 500 Euro teurer Bollerwagen ist gestohlen worden. „Wir sind heute extra noch mal den Wald abgelaufen in der Hoffnung, dass man ihn mitgenommen, aber irgendwo wieder hat stehen lassen“, berichtet die Kindergartenleiterin. Doch vergebens. Bei dem Bollerwagen handelt es sich um ein besonders leichtes Modell aus Metall und Stoff. „Damit transportieren wir unsere Sachen, wenn wir mit den Kinder unterwegs sind, etwa am Wasserbachsee“, sagt Jüttner.

Zuletzt waren Eltern am Freitag gegen 17 Uhr am Bauwagen gewesen, um diesen zu putzen. Übers Wochenende war das Gelände dann verlassen. Hinweise auf die Täter gibt es laut Polizei bislang nicht.

Der Kindergartenbetrieb ist durch den Vorfall aber nicht beeinträchtigt worden. Den Kindern gehe es soweit gut. „Wir haben mit ihnen den betroffenen Teil des Geländes mit Stöckchen abgesperrt, bis die Polizei gekommen ist“, erzählt die Kindergartenleiterin. Gemeinsam habe man die Arbeit der Polizisten beobachtet und dann aufgeräumt. „Wir wissen nicht, wer es war. Aber die Kleinen haben gleich gesagt, das waren Jugendliche. Solche Sprüche haben sie wohl schon öfter von Älteren gehört“, kann Antje Jüttner wenigstens eine amüsante Anekdote beitragen.

Eine Wurzelkinder-Mutter sorgte am Dienstag mit einem Beitrag im sozialen Netzwerk Facebook für Aufmerksamkeit. Viele Menschen aus Leonberg und Rutesheim zeigten sich bestürzt und wütend angesichts der Verwüstung. Viele boten ihre Hilfe oder Geld an. Die Postagentur Rutesheim sagte spontan 50 Euro zu, damit der Waldkindergarten möglichst bald Ersatz für den Bollerwagen besorgen kann.