Anwohner der Agnes-Miegel-Straße beschweren sich, dass ihre Straße nur notdürftig repariert wird.

Leonberg - Die Bewohner der Agnes-Miegel-Straße sind Kummer gewohnt. Obwohl in der schmalen Straße in der Altstadt Halteverbotsschilder aufgestellt sind, werden diese sehr häufig geflissentlich ignoriert. „Es gab Zeiten, da wurden die Mülltonnen nicht geleert, weil das Müllauto weder in die Straße einbiegen und schon gar nicht wenden konnte“, erzählt Anwohner Oliver Esposito.

 

Erlaubt ist das Parken auf einem schmalen Streifen vor den Häusern mit den Nummern eins bis drei. Das Problem ist jedoch, dass dabei regelmäßig die Zugänge zugestellt werden, da manche Autofahrer ihre Fahrzeuge einfach vor dem Durchlass einer Hecke abstellen, die entlang der Straße wächst. Wenn Bewohner ihr Haus verlassen wollen, müssen sie sich zwischen dem parkenden Auto und der stacheligen Hecke hindurch quetschen. Bisweilen hilft da nur noch Sarkasmus: „Eine Anwohnerin hat mal einen Zettel unter die Windschutzscheibe eines parkenden Autos geklemmt, der Fahrer solle doch bitte wenigstens seine Türen offen lassen, damit man durch das Wageninnere hindurch steigen könne“, erzählt Oliver Esposito.

Nur eine Deckschicht ohne Abschlusskante

Wegen dieser schwer erträglichen Situation hat der 58-Jährige, der zugleich Beiratsvorsitzender für die Häuser mit den Nummern eins bis drei in der Agnes-Miegel-Straße ist, die Stadtverwaltung um eine Ortsbegehung gebeten. Das Ergebnis: Die Parkflächen sollten neu schraffiert werden. „Wir hätten gerne eine räumliche Abgrenzung durch Poller oder Wackersteine gehabt, doch das hat die Stadt abgelehnt“, bedauert Oliver Esposito.

Während sich der Berufsmusiker damit noch abfinden kann, versteht er das, was im Anschluss passierte, nicht mehr: Da der Asphalt auf dem schmalen Parkstreifen zu rissig war, um mit weißer Farbe neue Markierungen auftragen zu können, wurde dieser neu geteert. „Da wäre es doch nahe liegend gewesen, die restlichen Löcher in der Straße gleich mit zu reparieren“, wundert er sich. So sei nur Flickschusterei betrieben worden, die Stadt habe nur eine Deckschicht aufgetragen, teilweise sogar ohne Abschlusskante. „Das bricht im nächsten Winter gleich wieder auf“, glaubt Esposito.

Agnes-Miegel-Straße ist baurechtlich nicht erschlossen

Er will die Stadt nicht pauschal kritisieren: „Wir sind dankbar dafür, dass wenigstens eine Kleinigkeit gemacht wurde“, sagt er. Doch die Agnes-Miegel-Straße sei durch Bauarbeiten in den vergangenen Jahren extrem in Mitleidenschaft gezogen worden, es würde jedoch nie mehr als das Allernotwendigste gemacht. Das hat jedoch seinen Grund: „Die Agnes-Miegel-Straße ist baurechtlich nicht erschlossen“, erklärt Pressesprecherin Undine Thiel. Daher werde nicht mehr getan, als für die jeweilige Maßnahme nötig sei. „Die Stadt wäre prinzipiell bereit, dort grundsätzlich zu sanieren, doch dann kämen auf die Anwohner beachtliche Kosten zu“, ergänzt sie.

So bleibt den Anwohnern nur als kleiner Trost, dass die Stadtverwaltung zugesagt hat, gegen Parkverstöße härter vorzugehen. „Wir haben vereinbart, dass wir Falschparker fotografieren und die Polizei verständigen dürfen. Sie stellt dann die Halter fest und schleppt konsequent ab“, sagt Oliver Esposito.