Das neue Jahr bringt Veränderungen mit sich – auch für den Geldbeutel der Leonberger.

Leonberg - Das Leben wird von Jahr zu Jahr teurer, das gilt auch für das gerade begonnene. Wir haben uns genau angesehen, was 2013 speziell für die Leonberger Bürger teurer wird und was sich finanziell verändert hat.

 

Wasser
Seit dem 1. Januar dieses Jahres bezahlen die Bürger der Stadt mehr für ihr Trinkwasser. Der Grund liegt bei der Bodenseewasserversorgung, kurz BWV, die mehr für Strom bezahlen muss. Die BWV war im vergangenen Jahr noch von der Umlage zur Finanzierung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) befreit. Mit dieser Umlage werden die Kosten, die durch die Förderung der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energiequellen entstehen, auf die Verbraucher verteilt.

Firmen und Betriebe, die besonders viel Strom verbrauchen, sind teilweise von der Umlage befreit. Das traf bis zum 31. Dezember 2012 auch auf die BWV zu. „Leonberg ist von Beginn an Mitglied bei der Bodenseewasserversorgung“, sagt Undine Binder-Farr, die Pressesprecherin der Stadt, „da wir mehr für das Wasser bezahlen, leiten wir diese Kosten an unsere Bürger weiter.“ Die Preiserhöhung erfolgt in Leonberg über eine Grundgebühr. Das bedeutet, der Preis für den Kubikmeter sinkt zwar von 1,90 auf 1,85 Euro. Allerdings kommt für jeden Hausanschluss eine Gebühr von 3,50 Euro pro Monat hinzu.

Abfall
Auch Müll wird in diesem Jahr kostspieliger, genauer gesagt dessen Entsorgung. „Nach 19 Jahren erhöhen wir erstmals wieder die Gebühren“, sagt Wolf Eisenmann, der Leiter des Abfallwirtschaftsbetriebs, kurz AWB, des Böblinger Landratsamts. Die Grundgebühr im Landkreis wurde zum Jahreswechsel von 54 auf 60 Euro für jede Wohneinheit erhöht. „Nach so langer Zeit war es angebracht, die Gebühren anzuheben“, sagt Eisenmann.

Auch die Leerungsgebühr ist gestiegen. „Für den 120-Liter-Eimer werden jetzt pro Entleerung 5,25 statt wie bisher 4,60 Euro fällig“, erklärt der Vize-Landrat. Die Anhebung kommt laut Landratsamt einer Verteuerung um zwölf Prozent gleich. Im Durchschnitt werden jetzt 107,25 Euro statt bislang 95,40 Euro für die Müllentsorgung fällig. „Wir rechnen damit, dass die Entleerungsgebühr durchschnittlich neun Mal im Jahr anfallen wird.“ Bio-Müll bleibt von der Gebührenerhöhung verschont. „Für die Bio-Tonne berechnen wir wie im Vorjahr 54 Euro im Jahr“, sagt Eisenmann, „deshalb verteuert sich die Müllentsorgung für die Haushalte im Schnitt nur um acht Prozent.

Bauschutt
Auch das Entsorgen von Bodenaushub und Bauschutt ist mit dem Jahreswechsel teurer geworden. Der Grund dafür sind nach Aussage des Landratsamts stark gestiegene Kosten beim AWB. Für Bodenaushub beträgt die Gebühr pro angefangenem Kubikmeter 9,50 Euro. Das entspricht einer Steigerung von zwei Euro. Der Aushub kann an jede der drei Kreis-Erddeponien geliefert werden. Weitaus heftiger fällt die Preissteigerung beim Bauschutt aus. Hier werden von Januar an 76 Euro für jeden angefangenen Kubikmeter verlangt, bislang waren es 30 Euro. „Das hat damit zu tun, dass wir Bauschutt nicht selbst entsorgen können“, erklärt der Leiter des AWB.Autofahren
Benzin war im vergangenen Jahr so teuer wie nie zuvor. Das betrifft natürlich nicht allein die Leonberger. Doch unter dem Engelberg lauern 2013 einige spezifische Kostenfallen für Autofahrer.

Seit wenigen Wochen können die neuen, alten LEO-Kennzeichen offiziell bei der Zulassungsstelle und im Internet reserviert werden. Die drei begehrten Buchstaben am Wagen gibt es allerdings nicht umsonst. 2,60 Euro kostet die Reservierung und 10,20 Euro das eigentliche Wunschkennzeichen, für jeden Wagen versteht sich. Dazu kommt bei einem Auto, dass bereits zugelassen ist, eine Umkennzeichnungsgebühr in Höhe von 27,40Euro.

Ein Jahr nach Stuttgart dürfen auch in weiten Teilen Leonbergs nur noch Fahrzeuge mit grüner Umweltplakette unterwegs sein. Wer trotz der neuen Regelung noch mit gelber oder roter Plakette oder gar ganz ohne Umweltsiegel in die Kernstadt, nach Gebersheim oder Höfingen fährt, wird zur Kasse gebeten. 40 Euro und ein Punkt in Flensburg kostet das Vergehen. Die Polizei wird nach eigener Aussage keine gesonderten Kontrollen ansetzen. Bei Unfällen oder Routinekontrollen wird die Plakette allerdings geprüft.