Mit neuem Verfahren will die Stadt betreutes Wohnen umsetzen.

Leonberg: Thomas Slotwinski (slo)

Leonberg - In ihren Bemühungen, im Warmbronner Bereich „Hinter den Gärten“ doch noch ein Wohngebiet zu realisieren, geben die Stadt und der Gemeinderat nicht auf. Mit einem sogenannten Umlegungsverfahren soll sichergestellt werden, dass am Rand des Teilorts auf 1,1 Hektar eine Seniorenanlage für betreutes Wohnen sowie mehrere Einfamilien- und Mehrfamilienhäuser gebaut werden können.

 

Nachdem sich einige Eigentümer bisher standhaft geweigert hatten, ihre Äcker zu verkaufen, soll durch das Umlegungsverfahren, das letztlich einen Grundstückstausch bedeutet, das neue Quartier doch noch ermöglicht werden. Mit großer Mehrheit hat das der Gemeinderat beschlossen.

Bezahlbarer Wohnraum nötig

Ein Wermutstropfen ist allerdings, dass die Stadt dann nicht im Besitz aller Grundstücke ist, also auch nicht bestimmen kann, was auf den jeweiligen Flächen geschieht. Beim zuvor erfolglos versuchten Ankaufverfahren wäre das der Fall gewesen.

Dennoch plädiert der SPD-Fraktionschef Ottmar Pfitzenmaier dafür, dass auch im Bereich „Hinter den Gärten“ die 25-Prozent-Regel gilt. Wie berichtet, hat sich der Gemeinderat selbst auferlegt, bei allen Neubaugebieten im Stadtgebiet 25 Prozent der jeweiligen Fläche für bezahlbaren Wohnraum vorzusehen. Damit sind keine Sozialwohnungen gemeint, sondern Mieten, die auch für kleinere oder mittlere Einkommen erschwinglich sind.

Bedarf für Senioren ist groß

Einzig die Grünen sind gegen eine Bebauung. „Die Wiesenlandschaft am Warmbronner Ortsrand ist ein sensibler Bereich“, argumentiert die stellvertretende Fraktionssprecherin Birgit Widmaier. „Dann müsste schon sichergestellt sein, dass dort bezahlbarer Wohnraum möglich ist.“ So aber habe die Stadt letztlich keinen Einfluss. Außerdem sollen auf dem einstigen Gelände der Firma Keim Kunststoffe 58 Wohnungen entstehen. Auch im Burlachweg ist ein Quartier geplant.

Im Warmbronner Ortschaftsrat wird hingegen darauf verwiesen, dass der Bedarf für altersgerechte Wohnungen im Stadtteil sehr groß sei. Viele Senioren würden allein in großen Häusern wohnen.