Der fusionierte Schwarzwaldverein mit seinen 550 Mitgliedern arbeitet über Stadtgrenzen hinweg zusammen. Das After-Work- Walking etwa erfreut sich großer Beliebtheit. Bis zu 70 Wanderlustige sind jede Woche mit dabei.

Leonberg/Weil der Stadt - After-Work-Walking, das ist Natur, Kultur und Bewegung am Feierabend“, erklärt Rudolf Fuchs, der Vorsitzende des Schwarzwaldvereins. Denn der Wanderverein, den es seit mehr als 100 Jahren gibt, ist nicht nur in schönen Schwarzwaldtälern unterwegs. In den Sommermonaten treffen sich Mitglieder und solche, die es vielleicht noch werden wollen, jeden Mittwochabend an einem anderen Ort, um von dort aus in zwei Gruppen auf die vier bis elf Kilometer langen Rundstrecken zu gehen. Mit viel guter Laune geht es beispielsweise von Malmsheim aus nach Renningen oder von Warmbronn aus zum „Eltinger Kopf“ oder zum „Rübenloch“. Gut 70 Wanderlustige sind immer mit dabei.

 

Das Symbol des ältesten Fernwanderwegs im Schwarzwald, die rote Raute, ist auch das Kennzeichen des in Ortsgruppen organisierten Schwarzwaldvereins. Erst vergangenes Jahr verschmolzen die beiden Ortsgruppen Weil der Stadt und Leonberg miteinander. Dabei schlossen sich die rund 60 Leonberger Mitglieder den etwa 450 Mitgliedern des Weiler Vereins an. Der Ortsverein vertritt den Altkreis Leonberg und das Strohgäu und heißt nun „Schwarzwaldverein Weil der Stadt-Leonberg “. Er zählt mittlerweile 550 Mitglieder.

„Die Wandersocken“

Die After-Work-Walker sind eine aktive Gruppe innerhalb des Vereins. „Wir sind die Wandersocken“, erzählt Ingrid Beyerle aus Münklingen, die fast immer zu den Feierabendläufen kommt. Auf dem kleinen Wanderparkplatz am Hörnle bei Simmozheim machen sich die Wanderer gerade bereit. Lustig geht es zu in der etwa 20 Mann starken Gruppe um den Wanderführer und Vereinsvorstand Rudolf Fuchs, der sich auch Ingrid Beyerle angeschlossen hat.

Knappe acht Kilometer, zwei Stunden und wunderschöne Aussichtspunkte auf den nahen Schwarzwald bei Calw liegen vor ihnen. Die zweite Gruppe hat sich dem Calwer Wanderführer Thomas Dietterle auf dem strammeren Zehn-Kilometer-Rundkurs angeschlossen. „Beim After-Work-Walking sieht man andere Gegenden und kommt so im Gäu herum“, sagt Dietterle und gibt pünktlich um 18.30 Uhr das Startzeichen.

Die Mitglieder des Schwarzwaldvereins, der seinen Hauptsitz in Freiburg hat, pflegen die Lust am Wandern und dafür auch etliche regionale und überregionale Wanderwege. Darunter ist auch der legendäre „Westweg“, der 279 Kilometer lang quer durch die Wildnis des Schwarzwaldes von der „Goldenen Pforte“ am Kupferhammer in Pforzheim aus bis nach Basel verläuft. Der örtliche Schwarzwaldverein bietet das ganze Jahr hindurch Wanderungen an, bei denen die Wanderführer Besonderheiten am Wegesrand eingehen. „Wir freuen uns, wenn sich auch junge Leute bei uns melden, die eine schöne Strecke kennen“, wirbt der Vorsitzende Rudolf Fuchs.

Eine Einkehr gehört dazu

Dabei muss man nicht Mitglied im SWV sein. „Meine Frau und ich waren auch gut zwei Jahre keine Mitglieder. Uns hat das Programm gefallen und wir sind einfach mit gewandert“, berichtet Fuchs, der aus Merklingen kommt und 1995 eingetreten ist. Auch die Geselligkeit kommt nicht zu kurz. Einkehrmöglichkeiten am Ende einer Strecke sollte es schon geben.

Um den Zustand und die Beschilderung der Wanderwege kümmern sich die Wegewarte im Verein. „Alleine auf unserer Gemarkung Weil der Stadt gibt es an die 80 Kilometer betreute Wanderwege“, so Fuchs. Zudem gibt es einen betreuten Weg von Leonberg nach Friolzheim. Die örtlichen Routen sind mit einer gelben Raute ausgeschildert, die überregionalen Wege mit einer blauen. Ein besonders schöner Wegweiser steht am Bergweg oberhalb des Merklinger Friedhofs auf einer Höhe von 481 Metern: eine Baumgabel mit Vogelhaus auf der Spitze (siehe Foto).