Das Kinderglückswerk hilft finanziell benachteiligten und kranken Kindern und ihren Familien. 

Leonberg/Weil der Stadt - Was wünscht sich ein Jugendlicher, der voller Begeisterung Fußball spielt? Natürlich mal einen echten Fußballstar zu treffen und mit ihm zu diskutieren. Diesen Wunsch hat auch Niko aus Weil der Stadt. Er ist 14  Jahre alt und spielt seit sechs Jahren Fußball in dem heimischen Sportverein.

 

Im März dieses Jahres hat Niko einen schweren Verlust erlitten – nach langer schwerer Krankheit ist sein Vater verstorben. Fußball hilft ihm, über seinen schweren Schicksalsschlag hinwegzukommen. Schon lange träumt Niko davon, einmal das Feriencamp der VfB-Fußballschule zu besuchen. Auf einer Veranstaltung im Frühling hat Maria Prinzessin von Sachsen-Altenburg, der Vorstandsvorsitzenden des Vereins Kinderglückswerk, von Nikos großem Wunsch erfahren.

Niko trifft Timo Hildebrand

Der gemeinnützige Verein Stuttgart, hat sich zur Aufgabe gemacht, kranken und sozial benachteiligten Kindern und Jugendlichen ihre innigsten Herzenswünsche zu erfüllen. Die Mitglieder des Verein sind ausschließlich ehrenamtlich tätig.

„Sehr gerne hat das Kinderglückswerk Nikos großen Herzenswunsch erfüllt“, sagt die Vorsitzende. Anfang September durfte der Bub fünf Tage lang in einem Feriencamp vom VfB verbringen. Doch hier wartete auch noch ein besonderer Höhepunkt auf den Jugendlichen – ein Treffen mit dem ehemaligen Nationaltorwart Timo Hildebrand. Niko musste nicht lange überlegen, was er den berühmten Fußballspieler fragen möchte.

Anfang des Monats war es dann soweit. Maria Prinzessin von Sachsen-Altenburg und ihre Vereinskollegin Petra Maria Huber besuchten Niko im Feriencamp in der VfB-Fußballschule und brachten den Gast mit: Timo Hildebrand. Als ehemaliger Fußballtorwart kann er auf große Erfolge zurückblicken: so spielte er in der Nationalmannschaft und wurde mit dem VfB 2007 sogar Deutscher Meister.

„Die Freude des Jungen war nicht zu übersehen“, sagt die Vereinsvorsitzende im Rückblick. Für das Treffen mit seinem Idol hatte Niko eine lange Fragenliste erstellt. „Wie hat Ihre Karriere angefangen? Waren Sie als Kind schon VfB-Fan? Welche Auszeichnungen haben Sie als Spieler erhalten? Wie war die Bundesliga im Vergleich zur spanischen Liga aus Ihrer Sicht?“ – Fragen über Fragen. Mit viel Geduld habe Timo Hildebrand die Fragen des Jugendlichen beantwortet und sich mit ihm über dessen fußballerischen Werdegang unterhalten. „Die leuchtenden Augen des Jugendlichen bei diesem Treffen sind der höchste Lohn für unser Wirken“, sagt die Vereinsvorsitzende.

Für Mia gibt es eine Geige. Foto: privat

Die Familie bekommt Unterstützung

Es ist nicht das erste Mal, dass das Kinderglückswerk der Familie von Niko zur Seite steht. Anfang des Jahres war beim Verein eine Anfrage des Kinderhospizes Leonberg eingegangen. Es ging um den innigsten Herzenswunsch der zwölfjährigen Mia aus Weil der Stadt, der Schwester von Niko. In der Keplerstadt besucht sie eine Musikschule. Seit vier Jahren spielt Mia leidenschaftlich gerne Geige.

Doch das Schicksal hat es nicht gut gemeint mit der Familie. Die gesamte Familie litt mit dem schwer erkrankten und inzwischen verstorbenen Vater. Kraft und ein wenig Trost über den schweren Verlust gaben dem Kind die Musik und ihr Geigenspiel. Doch dann wurde das Instrument irreparabel beschädigt.

Die Mutter konnte sich die Anschaffung eines neuen Instrumentes nicht leisten und deshalb drohte dem Mädchen der Abbruch des Musikunterrichts. Dabei wünschte sie sich nichts mehr, als weiter Geige spielen zu können. Das Kinderhospiz Leonberg kontaktierte das Kinderglückswerk. „Für uns war es selbstverständlich, Mia ihren innigsten Herzenswunsch zu erfüllen“, sagt Maria Prinzessin von Sachsen-Altenburg.

Mia ist vollkommen überrascht

Und so wurden Mia, ihre Mutter und ihr 14 Jahre alter Bruder Niko sowie eine Mitarbeiterin des Bundesverbandes der Kinderhospize in die Phönix-Halle im Stuttgarter Römerkastell zu einer Veranstaltung eingeladen. Dort wurde das glückliche Mädchen von der Vorsitzenden des Kinderglückswerkes mit einer neuen Geige und dazugehöriger Ausstattung im Wert von 1000 Euro erwartet.

Die Überraschung und Freude des Mädchens war riesig. „Das Kinderglückswerk hat dir einen Herzenswunsch erfüllt, was Du daraus machst, liegt nun an Dir“, gab ihr Maria von Sachsen-Altenburg mit auf den Weg. Anschließend hat Mia dem Konzert von Roland Bless beigewohnt. Bei dieser Gelegenheit hat das Kinderglückswerk auch vom Herzenswunsch von Mias Bruder Niko erfahren.