„Der Feinstaub ist zwar noch da, aber nicht mehr in dem Umfang wie vorher“, sagt Stadtsprecherin Undine Thiel. Die Grabenstraße sei durch ihren Schluchtcharakter sowie die für Leonberg typische Inversionswetterlage besonders anfällig für hohe Schadstoffwerte. Dass diese dennoch gesunken sind, dafür gebe es mehrere Gründe. „Zum einen haben wir nicht mehr diese extremen Stinker unter den Fahrzeugen. Die Autos heutzutage blasen viel weniger Schadstoffe in die Luft“, sagt Thiel. Daran hat die Stadt aktiv mitgewirkt, Stichwort Umweltzone. Seit 2011 dürfen keine schweren Laster über 3,5 Tonnen mehr durch Leonberg fahren, 2012 wurden Autos mit roter Plakette verbannt, ein Jahr später schließlich auch die mit gelber. So sind die Mittelwerte über die Jahre kontinuierlich gesunken.

 

Den größten Unterschied machten aber der Engelbergbasistunnel sowie die Autobahn-Anschlüsse Leonberg-West und Rutesheim, die 2008 eröffnet wurden. „Vorher hatten wir sehr viel mehr Durchgangsverkehr“, erklärt die Stadtsprecherin. Das zeigen auch die Werte: So gab es 2007, also vor dem neuen Tunnel, ganze 48 Überschreitungen der Feinstaub-Tageswerte.

Dabei hängen die Feinstaubwerte nicht nur am Verkehr. Eine ganz wesentliche Rolle spielen die Heizungen. Im Zusammenspiel mit Inversionswetterlagen, die alles nach unten drücken, könnten sie sogar fast im Alleingang dafür sorgen, dass die Grenzwerte überschritten werden. Wie gut, dass die vergangenen beiden Winter recht mild ausgefallen sind.

Eine Messstation gibt es seit 2006 in der Grabenstraße. Die erste befand sich auf der anderen Straßenseite, die zweite dann unten beim Hirschbrunnen. Nach der Umgestaltung der Grabenstraße 2014 – deshalb liegen für dieses Jahr keine Werte vor – ist sie nun auf dem Gehweg unterhalb der Kreissparkasse zu finden. Nicht ganz auf halber Strecke am Berg, aber doch weit genug in der Mitte, um eben brauchbare Mittelwerte liefern zu können.