Margarete Helmes, die ehemalige Gemeinderätin und Ehrenmitglied in der Kreis-FDP, ist fest entschlossen, ganz schnell einen Förderverein für das Freibad zu gründen. Erfahrung damit hat sie bereits beim Leonberger Hospiz gesammelt.

Leonberg - Wir können nicht zehn Millionen Euro Sanierungskosten stemmen, aber wir können ein Signal mit großer Wirkung setzen“, sagt Margarete Helmes. Die rührige Leonbergerin will nämlich ganz zügig einen Förderverein für das Leobad gründen und sucht Mitstreiter. Von heute an liegen Listen an der Kasse des Freibades aus, in die sich Interessierte eintragen können, in den kommenden Tagen auch im Foyer des neuen Rathauses.

 

Haben sich genügend eingetragen, will Margarete Helmes eine Versammlung einberufen und einen Gründungsvorstand wählen lassen. Dafür sind mindestens sieben Menschen notwendig. „Vor allem einen Finanzexperten brauchen wir“, weiß Margarete Helmes aus Erfahrung. „Ich sammle zwar gern Geld für karitative Zwecke, aber das zu verwalten lasse ich lieber von jemandem machen, der das auch richtig versteht“, sagt sie.

Sie verfolgt ihre Ziele hartnäckig

Wenn Margarete Helmes sich ein Ziel setzt, dann arbeitet sie hartnäckig darauf zu. Ein beredtes Beispiel steht ganz in ihrer Nachbarschaft – das stationäre Hospiz Leonberg. Um das zu bauen, hat die Leonbergerin seinerzeit eine Stiftung initiiert. „Unter dem Stichwort 100 für 1000 hatte ich in sechs Wochen die 100 Stifter, die 1000 Euro bereitstellten. Und als die Stadt den Betrag noch verdoppelt hat, konnte die Stiftung zügig gegründet werden“, erinnert sich Helmes. Die Stiftung stellte letztlich 900 000 Euro für den 2,2 Millionen Euro teuren Hospizneubau bereit. Der wurde im Februar 2012 eröffnet.

„Wenn wir eine hohe Mitgliederzahl erreichen– ich denke da an 1000 Personen –, die als Startkapital 100 Euro spenden, dann zeigen wir mit dem Förderverein, wie wichtig uns das Leobad ist. Oder ist das zu waghalsig?“, fragt sich Margarete Helmes. Sich die Mühe zu machen, lohne sich auf jeden Fall. „Dieses Freizeitgelände mit Spielwiese, FKK-Bereich und den verschiedenen Bade- und Schwimmmöglichkeiten kann in der gesamten Region seinesgleichen suchen“, sagt die Leonbergerin. Auch an Tagen, an denen 7000 Besucher strömten, finde jeder noch ein Schattenplätzchen und auch alle Sonnenanbeter kämen auf ihre Kosten.

Doch gerade das, was das Freibad so besonders macht, droht ihr zufolge verloren zu gehen. „Da ist die Rede davon, dass es kleiner wird, dass Teile des Geländes bebaut werden, dass die Fläche der Becken reduziert wird“, befürchtet Margarete Helmes. „Deshalb sind wir alle gefragt, etwas für uns und unser Leobad zu tun“, gibt sich die 81-Jährige kämpferisch. Als ehemalige Gemeinderätin, die sich seinerzeit zwar gegen die Nähe des Bades zur Autobahn ausgesprochen hatte, wisse sie aber nur zu gut, wie schwer es die Stadträte haben, die fast zehn Millionen Euro aufzutreiben, die eine umfassende Sanierung des Bades koste, sagt das erste Ehrenmitglied des FDP-Kreisverbandes.

Mit dem Vorschlag rennt sie offene Türen ein

Doch wie kommt man auf die Idee, einen Förderverein für das Bad zu initiieren? „Seit Jahren schwimme ich wie Hunderte andere auch jeden Tag und bei jedem Wetter eine Stunde im Leobad – es gibt nichts Besseres für die Gesundheit und dieses Wellness-Juwel muss erhalten bleiben“, ist Margarete Helmes überzeugt.

Mit ihrem Vorschlag rennt sie bei Oberbürgermeister Bernhard Schuler offene Türen ein. Selbst seinen Vorgänger Dieter Ortlieb hat sie bereits von ihrer Idee überzeugt: Er erklärte sich spontan bereit, die Schirmherrschaft über den Förderverein zu übernehmen.

„Ich begrüße die Gründung eines Fördervereins fürs Leobad“, sagt Schuler. In den kommenden Jahren stehe eine umfassende Sanierung des Anfang der 90er Jahre errichteten Freibads an. „Es freut mich sehr, dass Margarete Helmes, die mit bürgerschaftlichem Engagement schon viele Projekte initiiert und begleitet hat, wieder aktiv wird und mein Amtsvorgänger Dieter Ortlieb die Schirmherrschaft für den Förderverein übernimmt“, meint Schuler.