Mit dem Hans-Keim-Gedächtnisrennen für Kettcars wird das groß angelegte Fest in Warmbronn eröffnet.

Leonberg -

 

Es hat bereits eine lange Tradition, das Hans-Keim-Gedächtnisrennen. Schüler der Warmbronner Grundschule sind die Akteure. Mit ihren Kettcars flitzen sie wagemutig die rund 150 Meter lange Strecke in der Ortsmitte entlang. Dabei werden in der Regel Zeiten zwischen 27 und 38 Sekunden gefahren. Da müssen die kleinen Rennfahrer, die mit Sturzhelmen ausgestattet sind, schon ganz schön in die Pedale treten. Denn jede Zehntelsekunde wird vom Organisationsteam erfasst. Mit neuerster Technik und vier Computern wird festgehalten, was die Kids leisten.

Es gibt insgesamt 18 Läufe, wobei immer vier Kinder gleichzeitig starten. Die Kettcars sind von der ortsansässigen Firma Hans Keim Kunststoffe gekauft und werden eigens für dieses Event gespendet – denn die Gewinner der einzelnen Jahrgänge erhalten die beliebten Gefährte und dürfen sie nach dem Sieg ihr Eigen nennen. So sind beim Rennen acht Fahrzeuge in Aktion. Ein Lastwagen ist im Einsatz, um die Kettcars von der Ziellinie immer wieder gen Start zu fahren. So können sich die jungen Wilden ganz auf ihr Rennen konzentrieren. Manch kleiner Rennfahrer brilliert mit beeindruckender Geschwindigkeit, so dass nur die zehn Reifen am Ende der Rennstrecke die rasante Fahrt beenden können.

Früher erfolgten die Starts mit Fackeln und Rauchzeichen

Zur Hilfeleistung und Sicherung des Spektakels stehen Helfer an der Strecke und im Start- und Zielbereich. „Insgesamt sind 30 ehrenamtliche Helfer im Einsatz“, erläutert der Betriebsleiter der Firma und Prokurist im Ruhestand, Eugen Bauer. Er ist seit 39 Jahren mit von der Partie. „Früher wurden die Starts mit Rauchzeichen angezeigt“, erklärt er und lacht. Tatsächlich waren damals brennende Fackeln ein wichtiges Utensil. Auch wurden die gefahrenen Rennzeiten in den Anfängen nicht per Computer, sondern ganz einfach mit der guten alten Stoppuhr erfasst. Auch wenn Technik und Innovation stetig auf dem Vormarsch sind – der Spaß am Spiel, die Freude an der Geschwindigkeit und die Faszination Kettcar bleiben bestehen.

Neben dem Hans-Keim-Gedächtnisrennen ist auch das Maifest, welches sich immer wieder in den Juni hineinschmuggelt, für die Warmbronner ein wichtiger Traditionstermin. „Das Maifest ist für die Warmbronner sowieso ,Mei Feschd‘“, erzählt Christiane Hug-von Lieven vom Gemeindeverein und lächelt. Und dass dies oft aufgrund der Pfingstferien erst im Juni rund um die Kirche, das Bürgerhaus und das örtliche Backhäusle stattfindet, macht dann nichts weiter aus.

Mehr als 200 ehrenamtliche Helfer

Gemeinsam mit den örtlichen Vereinen organisiert die Ortschaftsverwaltung das bunte Treiben im Ortskern. Mehr als 200 ehrenamtliche Helfer steuern zum guten Gelingen der Veranstaltung bei. So sei der Zusammenhalt der Warmbronner ein ganz Besonderer, freut sich die Vorsitzende des Gemeindevereins Hug-von Lieven. Getreu dem Motto „Gemeinsam mit anderen etwas für die Gemeinschaft tun, tut gut.“

Ob es nun die gut durchdachte Spielstraße oder das Karussell für die kleinen Festbesucher ist, die Livemusik von FunQ and the Silverhorns, die vier Bands vom Jugendhaus, Jazz auf der Gass mit der Carla Öhmd Jazzgroup, die Warmbronner Maikäfer EM (Fußballturnier), die Ausstellung mit Werken der Malerin Ortrun Kollmann in der Bücherei, die den Namen „Im Sog der Farbe“ trägt, oder der ökumenische Gottesdienst – es ist für jeden ein passender Programmpunkt dabei. Das Wichtigste ist sowieso die Gemeinschaft – miteinander im Gespräch zu sein, sich auszutauschen, sich zu helfen, zu lachen und gemeinsam am Leben zu erfreuen.