Stadt und Landkreis wollen die Bürger am Freitag von 19 Uhr in der Stadthalle zum Thema Flüchtlinge informieren. Die Polizei, der AK Asyl und weitere Organisationen sind auch dabei und beantworten Fragen rund um Sicherheit, Integration und Bildung.

Leonberg - Was bedeutet die hohe Zahl der Flüchtlinge für Leonberg? Wo sollen sie untergebracht werden? Darüber sollen jetzt die Bürger ausführlich informiert werden. Deshalb findet am Freitag, 11. Dezember, eine Informationsveranstaltung mit Vertretern des Kreises, der Stadt, der Polizei und den ehrenamtlichen Arbeitskreisen statt. Beginn im großen Saal der Stadthalle ist um 19 Uhr.

 

Der Oberbürgermeister Bernhard Schuler und der Sozialdezernent des Kreises, Alfred Schmid, führen zunächst in das Thema ein. Dabei geht es etwa um die Frage, wie viele Flüchtlinge nach Leonberg kommen sollen. Aber auch darum, wie das umgesetzt werden kann, welche Anforderungen an Unterkünfte gestellt werden, wie es mit dem Thema Arbeit und Ausbildung aussieht oder den Sprachkursen.

Nachdem die Flüchtlinge in den Landeserstaufnahmestellen registriert sind, werden sie zunächst den Landkreisen zugewiesen. So sind in Leonberg derzeit 540 Flüchtlinge in Gemeinschaftsunterkünften des Kreises untergebracht, davon in zwei Turnhallen am Berufsschulzentrum.

Nach aktuellen Prognosen müssen bis September 2016 jedoch etwa 1100 Plätze in Leonberg vorhanden sein. Deshalb hat die Stadtverwaltung eine Angebotsplanung an den Landkreis erarbeitet, in dem mögliche Immobilien für Gemeinschaftsunterkünfte und Standorte für Containersiedlungen zusammengefasst sind (wir berichteten).

„Das Ziel dabei ist es, die Sporthallen am Berufsschulzentrum wieder frei zu bekommen“, sagt Peter Herrle. Der persönliche Referent des Oberbürgermeisters leitet eine Arbeitsgruppe zum Thema, die bereits vor einem Jahr eingerichtet wurde. „Wir sind gut vorbereitet, wir haben das Thema nicht einfach auf uns zukommen lassen“, sagt Herrle. Auch wenn er verstehen könne, dass der ein oder andere Standort schwierig zu vermitteln sei.

Die Stadt Leonberg übernehme dabei eine Vorreiterrolle in der Region. Lediglich Stuttgart hat noch eine „Task Force“ zur Flüchtlingsunterbringung. Bei der Bürgerinformation in der Stadthalle soll es zudem um die Frage gehen, wie es mit den Flüchtlingen weiter geht. Nach aktuellem Stand blieben etwa 50 Prozent der Menschen nach dem Asylverfahren an dem Ort, an dem sie untergebracht sind. Für Leonberg bedeutet das, 550 weitere Menschen in der Anschlussunterbringung. Dafür ist die Stadt zuständig, sie plant daher weitere Unterkünfte. Dann fange die wirkliche Integrationsarbeit an, heißt es. Auch dieser Aspekt soll am Freitagabend behandelt werden.

Im Anschluss an die Vorträge haben die Bürger die Möglichkeit, zu ihren Fragen an Informationsinseln mit den Zuständigen ins Gespräch zu kommen und sich zu informieren. „Wir haben uns für eine andere Form entschieden, da wir so viel mehr Fragen beantworten können und die Menschen sicher ganz unterschiedliche Dinge interessieren“, erklärt Herrle.

Die Informationsinseln decken dabei diese Themen ab: bürgerschaftliches Engagement (Arbeitskreis Asyl und Netzwerke), Anschlussunterbringung und Betreuung, (Stadt, sozialer Dienst), Gemeinschaftsunterkünfte (Landkreis), Arbeitsvermittlung (Job-Center Leonberg), Sachspenden (Diakonie-Kontaktladen, DRK-Kleiderkammer, Tafel), Sicherheit (Polizei Leonberg), Integration (Internationaler Rat, Stiftung Hoffnungsträger), Bildungsträger (VHS, Familienbildungsstätte) und unbegleitete minderjährige Flüchtlinge (Waldhaus, Seehaus).