Für den Rathaus-Neubau ist bereits ein Stadt-Emblem in Auftrag gegeben. Als Standort-Alternative für das bisherige Mosaik bringt sich das Leo-Center ins Spiel.

Leonberg - Mosaikstein für Mosaikstein ist das Altkreis-Wappen im vergangenen April von der Fassade des Neuen Rathauses abgetragen und kartiert worden – um es später wieder so zusammensetzen zu können, wie es war. Doch wohin damit? In der vergangenen Woche wurde am Rathaus-Neubau Richtfest gefeiert, und passend zu diesem Termin taucht das Thema Altkreis-Wappen wieder aus der Versenkung auf.

 

„Das Altkreis-Wappen passt gut zum Rathaus-Neubau und es wäre dort am richtigen Platz“, findet etwa Elke Staubach, die Fraktionsvorsitzende der CDU im Gemeinderat. Ihr Vorschlag hat eine umfassende Diskussion losgetreten. „Will man an dieser Stelle wirklich an den alten Landkreis Leonberg erinnern? Das hat immer mit Verlust zu tun“, merkt der Oberbürgermeister Bernhard Schuler dazu an. Das jetzige Neue Rathaus, dem nur noch ein Jahr bis zum Abriss bleibt, ist 1961 als Landratsamt erbaut worden. Nach der Verwaltungsreform 1972, die den Altkreis Leonberg zerschlagen und die Kommunen auf die Kreise Böblingen, Ludwigsburg und Enzkreis verteilt hat, wurde es zum neuen Sitz der Stadtverwaltung. Fest eingemauert blieb das Wappen in der Fassade erhalten.

Die Besucher und Mitarbeiter wird es im derzeit entstehenden Neubau, der im Februar 2017 eröffnet werden soll, aber nicht mehr begrüßen. „Wir haben bereits ein neues Wappen in Auftrag gegeben, und zwar das Leonberger Stadtwappen“, informiert der Baubürgermeister Klaus Brenner. Am Eingang sei kein Platz für ein zweites Emblem. „Und das ist auch nicht mehr das Landratsamt“, sagt Schuler.

„Es hat viele Jahre das Gebäude geschmückt. Es muss ja nicht direkt am Neubau sein. Aber wir hätten es schon gern irgendwo auf dem neuen Rathaus-Vorplatz“, meint Elke Staubach. Es sei ein Markenzeichen für Leonberg wie etwa das LEO-Kennzeichen. Dieser Vergleich hinkt dem OB aber zu sehr. „Das LEO-Kennzeichen ist eine Strategie der Stadt, neben Stuttgart auf sich aufmerksam zu machen. Der Freie-Wähler-Stadtrat Wolfgang Schaal pflichtet den Bürgermeistern bei: „Wappen neben Wappen macht keinen Sinn. Aber auch auf dem Vorplatz würde es dem Stadtwappen Konkurrenz machen“, kritisiert er.

Einen Alternativ-Vorschlag unterbreitet Gitte Hutter. „Wenn so viele dagegen sind, vielleicht gibt es eine Möglichkeit, es in der Altstadt unterzubringen“, schlägt die Linken-Rätin vor.

Als weitere Alternative hat sich jetzt das Leo-Center ins Spiel gebracht. „Wir sind grundsätzlich bereit, dem mit Historie verbundenen Altkreis-Wappen eine prominente Fläche zu bieten“, erklärt der Center-Manager Lukas Rottmann. Dabei denke er an eine dem Neuköllner Platz zugewandte Außenfassade. „Das ist eine prominente Stelle in Leonberg“, meint Rottmann. Bislang sei es nur eine Idee, Gespräche mit der Stadt haben noch nicht stattgefunden.

Dafür bleiben dem Center-Manager noch zwei Monate Zeit. Denn in der übernächsten Gemeinderatssitzung im April soll über den Erhalt und eine mögliche Platzierung des Altkreis-Wappens noch einmal ausführlich diskutiert werden.