Gemeinderat stimmt für Entwurf des Projektentwicklers Pandion.

Leonberg - Die Weichen für die Bebauung des TSG-Geländes an der Jahnstraße sind gestellt. Am Dienstagabend hat der Gemeinderat die Stadt ermächtigt, die Verhandlungen mit dem Investor Pandion zu einem erfolgreichen Ende zu führen. Der Entwickler hochwertiger Wohnprojekte aus Köln will für das Vereinsareal und zwei benachbarte kleine Privatgrundstücke 8,4 Millionen Euro bezahlen.

 

Damit neigt sich ein kommunales Kapitel dem Ende zu, das Historie, Emotionen und Vorwärtsentwicklung gleichermaßen beinhaltet. Die Jahnhalle, der Sportplatz mit Blick ins Strohgäu und das Vereinslokal mit bayerischem Biergarten sind der traditionelle Stammsitz der TSG Leonberg.

Ein Viertel bezahlbarer Wohnraum

Nach der zum 1. Januar wirksam gewordenen Fusion mit dem TSV Eltingen zum SV Leonberg/Eltingen soll nun ein neues Sportzentrum auf dem jetzigen TSV-Gelände in der Bruckenbachstraße entstehen. Auf dem zum Ende dieses Jahres frei werdenden TSG-Areal, so hat es der Gemeinderat beschlossen, wird ein neues Wohnquartier gebaut. Ein Viertel der Fläche soll aus bezahlbarem Wohnraum bestehen.

Bei dem Investorenwettbewerb durchsetzen konnten sich neben Pandion an der Spitze noch das Siedlungswerk und Wilma Süd. Letzterer Projektentwickler wäre sogar bereit gewesen, 9,2 Millionen Euro zu bezahlen. Das Siedlungswerk hatte 7,7 Millionen geboten.

Höchstgebot 9,2 Millionen Euro

Doch wie schon der städtische Planungsausschuss legte auch der Gemeinderat Wert auf hohe architektonische Qualität. Die sahen die Kommunalpolitiker genau wie die Architekturprofis rund um den Baubürgermeister Klaus Brenner mehrheitlich beim Pandion-Entwurf gegeben.

Eins zu eins werden die Pläne der Kölner, die an ihrem Firmensitz das bekannte Krankenhaus errichtet haben und in Mainz den ehemaligen Zollhafen mit neu gestalten, aber nicht umgesetzt. Birgit Suckut (Grüne) und Johannes Frey (Freie Wähler) stören sich an der riegelförmigen Bebauung zur Straße hin: „Das kann man den Menschen nicht vor die Nase stellen.“

Die CDU-Fraktionschefin Elke Staubach denkt schon an den zusätzlichen Verkehr, der womöglich durch einen Kreisel an der Kreuzung Feuerbacher Straße/Strohgäustraße entschärft werden könnte. Zumal das benachbarte Gebiet Schützenrain auch noch bebaut werden könnte.

Hoher Bonus für den Verein

Ihr SPD-Kollege Ottmar Pfitzenmaier freut sich besonders über „die Durchmischung, die in dieser Dimension zum ersten mal seit Jahrzehnten umgesetzt wird.“ Der bekennende Sportsfreund verhehlt nicht seine Freude über den „finanziellen Bonus“ für den neuen Sportverein, „der weit über dem liegt, was zu erwarten war“.

Der Erlös des Grundstücksverkaufs geht weitgehend an den Verein, der das Geld in sein neues Sportzentrum investieren kann. Ursprünglich hatte die Stadt rund 2,5 Millionen Euro erwartet. Jetzt werden wahrscheinlich sechs Millionen Euro mehr fließen. Das künftige Vereinszentrum ist aktuell mit rund zwölf Millionen veranschlagt.

Aus politischer Sicht ist das Thema damit abgehakt. Nun muss der Vertrag offiziell zum Ende gebracht werden, dann kann das Genehmigungsverfahren starten.