1972 wurde der Vertrag der Diakonissen-Anstalt Stuttgart mit der Stadt Leonberg erneuert. Die Stadt war Trägerin der Gemeindepflegestation. Von Anfang an bestand eine enge Zusammenarbeit zwischen Sozialdienst und den Diakonissen, die 1975 durch einen Kooperationsvertrag geregelt wurde. Aus dieser Zusammenarbeit in der Arbeitsgemeinschaft entstand 1975 die Sozialstation. Die Mitglieder des Krankenpflegevereins hatten freie Behandlung. Die Mitgliedschaft für eine Einzelperson betrug damals jährlich 30 Mark, die Familienversicherung kostete 40 Mark. Damit sollte die gesamte Pflege finanziert werden.

 

Weniger Vergünstigungen

Erst im Jahr 1988 wurde diese Vergünstigung eingeschränkt. Die Mitglieder mussten nun 75 Prozent Zuzahlung leisten. Bis 1996 wurden die Begriffe Krankenpflegeverein und Sozialstation synonym verwendet, beide unter der Leitung des städtischen Sozialamts. Mit Einführung der Pflegeversicherung wurde aus der Sozialstation ein Eigenbetrieb der Stadt mit eigener Geschäftsführung.

Der Krankenpflegeverein wurde im Jahr 2003 neu aktiviert und zu einem eingetragenen Förderverein mit einem Vorstand aus Vertretern Kirche und Kommune umgewandelt. Damit hat er keinen leichten Stand, muss er doch auf Solidarität bauen, weil die Beiträge nicht direkt dem Zahlenden zugute kommen. Da ist der Vereinszweck schwer zu vermitteln. Früher wurde die Mitgliedschaft sogar vererbt.

Auf den Verein ist Verlass

Auf den Verein, als guter Partner, kann die Sozialstation sich immer verlassen. Als der Zivildienst abgeschafft wurde, hatte der Verein der Sozialstation 2012 einen neunsitzigen Bus gespendet, um die Fahrdienste mit weniger Fahrer bewältigen zu können. Mit Hilfe der Spende einer Leonbergerin in Höhe von 50 000 Euro an den Verein machte es dieser 2008 der Sozialstation möglich, eine „Krankenwohnung“ zu belegen. Wenn die eigene Wohnung, aus welchen Gründen auch immer, nicht genutzt werden kann, können Patienten der Sozialstation hier betreut werden. Jüngst hat sich der Verein auch bei der Gestaltung des Treffs „Sonnenschein“ engagiert, wo Menschen mit einer Demenzerkrankung begleitet werden und auch ein gemeinsames Mittagessen einnehmen können.