Die Lerchenrainschule ist keine Eliteschule des Sports mehr, arbeitet dafür mit der Musikschule zusammen.

S-Süd - Auf dem Hof der Lerchenrainschule (LRS) stehen die Kinder um eine Feuerschale, wärmen sich auf und singen zusammen Jingle Bells. Begleitet werden sie von der Flötengruppe. Es riecht nach Popcorn, Waffeln, Punsch und Kakao und in den Klassenzimmern wird derweil fleißig gebastelt. Die kommissarische Schulleiterin Sabrina Rogall ist auch im Einsatz beim dritten Adventsmärktle der Grundschule. An einem Stand verkauft sie die selbst gebackenen Lebkuchenherzen der Kinder, alle individuell und kunstvoll verziert. Nur die Zahl zehn steht auf jedem Gebäck – als Symbol für zehn Jahre Ganztagesschule in der Einrichtung im Stuttgarter Süden.

 

150 Grundschüler besuchen derzeit die LRS, davon 90 im Ganztagesbetrieb. „Natürlich wünschen sich viele Eltern ein flexibleres Konzept, aber wir haben mit dem Ganztagesmodell sehr gute Erfahrungen gemacht und können natürlich auch auf individuelle Wünsche eingehen“, sagt Sabrina Rogall. Möglich macht dies auch der ständige Austausch mit den pädagogischen Fachkräften, die nicht nur in der Nachmittagsbetreuung aktiv, sondern auch immer wieder in den Schuleinheiten am Vormittag dabei sind. Diese Konstellation sorge für eine besondere Atmosphäre im Unterricht.

Die Schule richtet sich neu aus

Seit diesem September gibt es keine Werkrealschule mehr in dem großen Gebäude und von daher ist die LRS auch keine Eliteschule des Sports mehr. Deshalb richtet sich die Schule jetzt neu aus. Zum einen werden die Angebote der Ganztagesbetreuung Schritt für Schritt weiter ausgebaut, zum anderen die frei gewordenen Räume in das neue Konzept eingebunden. „In Kooperation mit der Stuttgarter Musikschule sind wir auf dem Weg, eine musikbetonte Grundschule zu werden“, sagt Rogall. Den ersten Schritt dahin geht die LRS schon im kommenden Januar, wenn die Erstklässler aus dem Ganztageszug das Modell „Musik für alle“ starten werden. In der zweiten Klasse können sich die jungen Musiker dann für ein Instrument entscheiden – die Bandbreite reicht von Streich- über Blas- und Zupf- bis hin zu Tasteninstrumenten, die kostenlos für ein Jahr bereitgestellt werden. Geplant sind fünf bis sechs Gruppen.

Sport spielt im Nachmittagsangebot natürlich nach wie vor eine Rolle. Ballett ist dabei ebenso im Angebot wie Basketball und Bogenschießen. Letzteres fördert auch die Konzentration der Kinder im Unterricht. „Wir sind insgesamt auf einem guten Weg“, sagt Sabrina Rogall.