Beim vierwöchigen Lesefest wird das Kinderhaus Büsnau zum Literaturtempel.

Stadtleben und Stadtkultur : Alexandra Kratz (atz)

Vaihingen - Bücher seien Lebensmittel der besonderen Art. „Sie stillen den Hunger auf kulturelle Bildung.“ Das sagte die stellvertretende Bezirksvorsteherin Ursula Schrödl am Mittwoch bei der Pressekonferenz zum 7. Vaihinger Lesefest. Dieses verknüpfe in vorbildlicher Weise die Wissensvermittlung mit einer Gedankenreise, einem Abenteuer und einem großartigen Ereignis. „Gerade in Zeiten medialer Überflutung ist das Lesen wichtig“, so Schrödl. Das Lesefest sei ein fester Bestandteil im kulturellen Leben des Stadtbezirks geworden und sie hoffe, dass das auch noch lang so bleibt.

 

Das siebte Vaihinger Lesefest dauert vom 24. Oktober bis 18. November. In dieser Zeit verwandelt sich das Kinderhaus Büsnau wieder in einen liebevoll gestalteten Literaturtempel. Auf dem Programm stehen 45 Autorenlesungen mit 13 verschiedenen Autoren für 92 Schulklassen beziehungsweise 2000 Kinder. „Wir hatten wieder großes Glück und konnten eine interessante Auswahl an Schriftstellern für unsere Veranstaltungen gewinnen“, sagte Sabine Fekke von der Lese-Agentur, die für die Inhalte des Lesefests verantwortlich ist. Alle Autoren, die zum Lesefest kommen, seien bereits Literaturpreisträger.

Hochkarätige Besetzung beim Lesefest

Auch Frank Otto Huber hob die hochkarätige Besetzung hervor. Huber ist der Leiter des Kinderhauses in Büsnau und der Vorsitzende des Bürgervereins Vaihingen. Er rief das Lesefest 2002 ins Leben. Bei der Pressekonferenz dankte er vor allem den zahlreichen Unterstützern und Sponsoren. Darunter sind als Hauptsponsoren die Volksbank und das Energieunternehmen Scharr. Die Stuttgarter Straßenbahnen (SSB) bieten einen Shuttleservice an und bringen die Kinder von ihren Schulen zum Lesetempel. „Ohne diese vielen Helfer wäre so eine Veranstaltung gar nicht möglich“, sagte Huber.

So sah das auch der Bundestagsabgeordnete Stefan Kaufmann (CDU). Er ist der Schirmherr der Veranstaltung, und das sei für ihn „eine Freude und eine Ehre“. „Alles, was dazu dient, Kindern die deutsche Sprache und Kultur näherzubringen, ist sinnvoll“, sagte Kaufmann und ergänzte: „Die Vaihinger Veranstaltungsreihe ist bundesweit einmalig.“ Mit dabei sind auch die Schiller-Buchhandlung, der Vaihinger Buchladen und erstmals die Rohrer Buchhandlung. Sie haben eine Bücherrallye für Schüler der Klassen 1 bis 6 organisiert. Vom 24. Oktober an finden Kinder in elf Geschäften und der Stadtteilbibliothek Rätselstationen mit einem Buch und einer dazugehörigen Frage. Wer die Frage richtig beantwortet, bekommt einen Stempel auf einer Sammelkarte. „Die Idee des Lesefests soll durch den Stadtbezirk getragen werden“, sagte Susanne Martin von der Schiller-Buchhandlung. Wer zehn Stempel gesammelt hat, kann an einer Verlosung teilnehmen. Zu gewinnen gibt es Gutscheine, Buchpreise und Vaihinger Taler.

Großartiges Engagement der Organisatoren

Die Stadtteilbibliothek macht nicht nur bei der Rallye mit. Für den 25. Oktober hat das Team eine Vorlesestunde organisiert. Von 16 Uhr an gibt es Cowboy-Geschichten zu hören. Darüber hinaus ist in den Räumen der Stadtteilbibliothek eine Ausstellung mit Illustrationen von Karsten Teich und Eva Muszynski zu ihren Büchern „Cowboy Klaus“ zu sehen. „Ich bin beeindruckt von dem Engagement der Organisatoren und neidisch auf die Schüler, die so viele schöne Veranstaltungen besuchen können“, sagte die Kinder- und Jugendbibliothekarin Ulrike Seiwald.

Um die Finanzierung des Lesefests langfristig zu sichern, haben die Initiatoren einen neuen Förderverein gegründet.