In Lettlands Hauptstadt Riga haben 1500 Menschen an einem umstrittenen Gedenkmarsch für Waffen-SS-Veteranen teilgenommen. Die Polizei begleitete die Aktion mit massivem Aufgebot.

Riga - Mit einem umstrittenen Gedenkmarsch haben lettische Veteranen einer Einheit der Waffen-SS in Riga erneut ihrer im Zweiten Weltkrieg gefallenen Kameraden gedacht. Unter massivem Polizeischutz zogen am Freitag rund 1500 Kriegsteilnehmer und Sympathisanten durch die Hauptstadt des baltischen EU- und Nato-Landes zum Freiheitsdenkmal. Wie in jedem Jahr am 16. März legten sie dort Blumen nieder.

 

Entlang der Absperrungen kam es vereinzelt zu Gegenprotesten gegen den international als Verherrlichung des Nationalsozialismus kritisierten „Tag der Legionäre“. Größere Zwischenfälle gab es nach Polizeiangaben nicht. Zwei Personen wurden in Gewahrsam genommen.

140.000 Letten zwangsmobilisiert

Etwa 140 000 Letten waren teils zwangsmobilisiert, teils freiwillig Mitglieder der „Lettischen SS-Freiwilligen-Legion“. Etwa 50 000 von ihnen wurden im Fronteinsatz für Hitler-Deutschland gegen die Sowjetunion im Zweiten Weltkrieg getötet.