Bei dem baden-württembergischen Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann kommen die radikalen Proteste der Letzten Generation nicht gut an. Was kritisiert er?

Für ihre Klima-Proteste hat der baden-württembergische Ministerpräsident und Grünen-Politiker Winfried Kretschmann die Bewegung Letzte Generation kritisiert. Dem Handelsblatt (Dienstagausgabe) sagte er:„Ich habe natürlich Verständnis für einen schnelleren und intensiveren Kampf gegen die Erderwärmung – aber nicht mit diesen Mitteln.“ Und weiter: „Ich kann diesen Menschen nur raten, die Aktionen zu stoppen. Sie schaden der Klimaschutzbewegung.“

 

Anhänger der Bewegung hatten sich zuletzt auf Straßen festgeklebt oder Kunstwerke in Museen beschmiert. 85 Prozent der Menschen lehnten diese Aktionen ab, sagte Kretschmann. „Sie führen damit zum Gegenteil von dem, was man eigentlich erreichen will - nämlich die Bevölkerung hinter einen schnelleren Klimaschutz zu vereinen.“

Vergleiche mit der linksterroristischen RAF lehnte Kretschmann ab. „Die RAF hat bewusst andere Menschen ermordet. Das hat mit den Klima-Protesten überhaupt nichts zu tun“, sagte der Grünen-Politiker. „Man sollte die Leute nicht kollektiv kriminalisieren, sondern mit ihnen reden und sie dazu bringen, ihre Aktionen zu beenden.“ Die Bewegung sei „gesprächsfähig und bekennt sich zur Gewaltfreiheit. Aber wenn sie Straftaten begehen, werden diese geahndet.“