Leukämie-Patientin aus Wendlingen Regina Schumacher hat einen Spender gefunden
Die an Leukämie erkrankte Krankenschwester Regina Schumacher aus Wendlingen hat einen Stammzellenspender gefunden. Es ist das Happy End einer langen Krankheitsgeschichte.
Die an Leukämie erkrankte Krankenschwester Regina Schumacher aus Wendlingen hat einen Stammzellenspender gefunden. Es ist das Happy End einer langen Krankheitsgeschichte.
Wendlingen - Jede Zelle meines Körpers ist glücklich, heißt es in einem spirituellen Tanzlied, das 2007 durch Youtube zu einem Hit mutierte. Seit ihrer Stammzellentransplantation hat sich dieser Ohrwurm in Reginas Schumachers Kopf eingenistet. Ihr Körper begrüßt die neuen Zellen, die sie durch die Transplantation bekommen hat. Die 31-jährige Krankenschwester aus Wendlingen ist einfach nur glücklich.
Ende Oktober erfuhr die an Leukämie erkrankte junge Frau, dass ihr genetischer Zwilling gefunden worden ist. Die Deutsche Knochenmarkspenderdartei (DKMS) hatte einen Aufruf gestartet, um einen passenden Stammzellenspender für Schumacher zu finden. „Ich bin meinem Spender unglaublich dankbar“, sagt Schumacher. Es ist das Ende einer langen Krankheitsgeschichte. Erst letztes Jahr erkrankte die 31-Jährige an Brustkrebs. Nur wenige Monate nach ihrer Entlassung folgte die Leukämie-Diagnose, und die Suche nach einem Spender begann.
Nachdem dieser gefunden wurde, ging alles ganz schnell. Schumacher fing eine Chemotherapie an und wenige Tage später erfolgte die Transplantation. Diese sei relativ unspektakulär abgelaufen, erzählt Schumacher. Das Verfahren habe circa eine Stunde gedauert. Währenddessen seien Ärzte und Pfleger zur Beobachtung im Raum gewesen. Komplikationen seien keine aufgetreten. Die nächsten drei bis vier Wochen muss Regina Schumacher noch im Krankenhaus bleiben, bis sich ihr Immunsystem regeneriert hat.
Endgültig wird sich erst nach einem halben Jahr zeigen, ob der Körper die neuen Zellen akzeptiert hat. Regina Schumachers Engagement für die DKMS geht unterdessen weiter. Sie rührt weiter die Werbetrommel dafür, dass sich Menschen registrieren lassen. „Ich habe das Glück gehabt, einen Spender gefunden zu haben. Aber es gibt viele, die noch auf einen warten“, sagt sie. Die Krankenschwester möchte den Menschen die Angst vor einer Spende nehmen.
Denn der Eingriff erfolgt heutzutage in 80 Prozent der Fälle mit dem sogenannten Apherese-Verfahren, das wie eine Blutspende abläuft. Nur in 20 Prozent der Fälle muss dem Spender Knochenmark aus dem Beckenkamm entnommen werden.
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Wer ihr genetischer Zwilling ist, das weiß Schumacher nicht. Erst zwei Jahre nach der Transplantation darf sie ihren Retter oder Retterin kontaktieren. Die Krankenschwester hofft, dass der oder diejenige sie auch persönlich kennenlernen will. Denn dieser Person verdanke sie ihr Leben. „Ohne den Spender gebe es mich nicht mehr“, sagt sie. Schumacher liegt in dem selben Zimmer im Krankenhaus, in dem sie damals die Diagnose erhalten hat. „Hier hat es angefangen und hier hört es auch auf“, sagt sie. Sie hofft, dass sie diesen Raum künftig nur noch in ihrer Tätigkeit als Krankenschwester betreten wird.