Ein Sattelschlepper schanzt über die Mittelleitplanke der Schnellstraße. Eine Umrüstung soll genau das verhindern – doch im Moment ist die B 29 im Remstal in Arbeit.

Rems-Murr : Frank Rodenhausen (fro)

Leutenbach - Mit „Glück im Unglück“ beschreibt die Polizei den Ausgang eines spektakulären Unfalls, der sich am Donnerstagmorgen gegen 8.30 Uhr auf der B 14 ereignet hat. An einem Sattelzug, der in Richtung Backnang unterwegs gewesen war, platzte kurz hinter dem Leutenbachtunnel der vordere linke Reifen. Das Gespann geriet nicht nur auf die Überholspur, es durchbrach auch die Mittelleitplanke der vierspurigen Bundesstraße und schlitterte über die Gegenfahrbahn. Vom Standstreifen aus prallte das schwere Gefährt letztlich gegen einen Hang und kam dort zum Stehen. Wie durch ein Wunder war es zu keinem Zusammenstoß mit dem Gegenverkehr auf der viel befahrenen Schnellstraße gekommen. Auch der 53-jährige Lastwagenfahrer blieb unversehrt.

 

Sachschaden in Höhe von 90 000 Euro

Schon im morgendlichen Berufsverkehr kam es wegen des Unfalls zu Staus und Behinderungen. Zur Bergung des Sattelzugs musste die B 14 auf der Strecke von Backnang in Richtung Stuttgart dann noch einmal gesperrt. Der Verkehr wurde in der Zeit zwischen 11.15 Uhr und 14 Uhr von Nellmersbach an aus- und umgeleitet. Den Schaden an dem Fahrzeug schätzt die Polizei auf 80 000 Euro, den an den Verkehrseinrichtungen auf 10 000.

Ob eine andere Mittelleitplanke den Ausflug auf die Gegenspur hätte verhindern können, kann die Polizei noch nicht einschätzen. Fakt ist, dass das Landratsamt schon seit einiger Zeit damit beschäftigt ist, die Schutzplanken auf den zwei Bundesstraßen im Kreis umzurüsten, dies allerdings bisher schwerpunktmäßig auf der B 29 im Remstal. Der Bund hat die lokalen Behörden dazu im Rahmen seines Programms zur Verbesserung der Verkehrssicherheit auf Bundesstraßen beauftragt. Bis zum Jahr 2020 soll durch den Einbau von Stahl- oder Betonsystemen eine höhere Durchbruchsicherheit erreicht werden. In einer Pressemitteilung hieß es seinerzeit: „Es soll also verhindert werden, dass Autos oder Lastwagen bei schweren Unfällen durch die Leitplanke brechen.“ Dies indes ist bei dem aktuellen Unfall dem Anschein nach gar nicht passiert: Die Leitplanke war nach dem Unfall nicht völlig zerstört, sondern nur verbogen. Der Lastwagen scheint regelrecht über die Schutzplanke geschanzt zu sein.

Der betroffene B-14-Abschnitt kommt im Mai dran

Zurzeit ist die Umrüstung auf der B 29 auf Höhe von Weinstadt im Gange. Die Bauarbeiter seien wegen des Frosts etwa zwei Wochen im Zeitplan hinterher, sagt eine Sprecherin des Landratsamts auf Anfrage. Der betroffene B-14-Abschnitt hinter dem Leutenbachtunnel solle danach von Mai an in Angriff genommen werden.