Bayer Leverkusen hat bei Benfica Lissabon am Dienstagabend nur 0:0 gespielt. Der Gruppensieg in der Champions League ist damit futsch, Bayer ist Zweiter hinter Monaco.

Lissabon - Mit einer trostlosen Darbietung hat Bayer Leverkusen den Gruppensieg in der Champions League doch noch aus der Hand gegeben. Zwei Wochen nach dem 0:1 gegen AS Monaco musste sich die Werkself am Dienstagabend mit einem enttäuschenden 0:0 bei Benfica Lissabon zufriedengeben und fiel nach dem zweiten vergebenen Matchball in der Gruppe C auf den zweiten Platz hinter die Monegassen zurück. Damit droht Bayer bei der Achtelfinal-Auslosung am Montag ein ganz dicker Brocken.

 

Vor nur rund 10 000 Zuschauern im Estadio da Luz blieb der Bundesliga-Vierte den Nachweis internationaler Klasse vor allem in der Offensive schuldig. Der verärgerte Bayer-Sportdirektor Rudi Völler sprach bereits zur Halbzeit von der „schlechtesten Leistung“ seiner Mannschaft in der Königsklasse. In der 90. Minute sah Ömer Toprak zu allem Überfluss die Gelb-Rote Karte.

„Es ist äußerst ärgerlich, dass wir den Gruppensieg nicht gepackt haben. Aber das ist nicht nur heute passiert, wir haben auch schon gegen Monaco einen Matchball nicht nutzen können. Benfica hatte einfach zu viele Räume, da kann man nicht gewinnen“, klagte Bayer-Kapitän Simon Rolfes, der für den angeschlagenen Lars Bender zum Zuge kam, im TV-Sender Sky.

Fünf Mal umgestellt

Drei Tage nach dem kräftezehrenden Bundesliga-Spiel beim FC Bayern (0:1) setzte Bayer-Coach Roger Schmidt mit fünf Veränderungen im Team voll auf Rotation und verzockte sich damit gründlich. Denn die Umbaumaßnahmen des Trainers gingen vor allem in der Defensive auf Kosten von Harmonie und Spielverständnis. Roberto Hilbert und Sebastian Boenisch, für Tin Jedvaj und Wendell ins Team gekommen, sahen häufig nur die Hacken ihrer Gegenspieler.

Im Sturm blieb der für Stefan Kießling aufgebotene Edelreservist Josip Drmic einmal mehr den Nachweis schuldig, ein echter Vertreter für den Bayer-Torjäger zu sein. Gar ein Totalausfall war Robbie Kruse, der anstelle von Heung-Min Son in der Startelf stand. Die von Schmidt für den Gruppensieg geforderte „konzentrierte Leistung“ blieb die Werkself über weite Strecken schuldig. Die Leverkusener attackierten ihre Gegenspieler zwar früh, doch von Zug zum Tor war bei der neu formierten Offensive so gut wie nichts zu sehen.