Im Prozess um den Stuttgarter Klinikumskandal vor dem Landgericht wird offenbar: Auch die zuständigen Kontrolleure der für das Geschäft mit ausländischen Patienten zuständigen International Unit (IU) hatten rasch den Überblick über die Auszahlungen für die Behandlung libyscher Patienten verloren.

Stuttgart - Der ehemalige Chef der Finanzabteilung im Klinikum Stuttgart kann den Tag genau benennen, an dem die Anzahlung von 18,9 Millionen Euro der libyschen Botschaft für die Behandlung und Betreuung ihrer 371 Kriegsversehrten aufgebraucht war. Es war der 25. Juli 2014, ein Jahr nachdem die ersten Verletzten angekommen waren. Das Problem für die zuständige International Unit (IU) des Klinikums und ein Grund, warum der Sachverhalt vor dem Landgericht verhandelt wird: Zu der Erkenntnis war der Zeuge erst bei der Aufarbeitung des Skandals um die Abrechnung der ausländischen Patienten 2016 gelangt.