Rund 20.000 Besucher verfolgen im Höhenpark die Lichtershow aus Feuerwerk und bunten Drohnen. Wir haben die Bilder.

Tausende sind am Samstagabend in den Höhenpark Killesberg geströmt. Kein Wunder: es ist tropisch warm und der Himmel ist klar. Als die Sonne versinkt und die Dämmerung einbricht, geht das Lichterfest seinem Höhepunkt entgegen. Zu dem Zeitpunkt ist auf der großen Liegewiese im Tal der Rosen schon längst kein Plätzchen mehr frei. Das Spektakel, für das alle gekommen sind, kann beginnen.

 

Nicht immer hatten die Veranstalter mit dem Wetter so viel Glück wie in diesem Jahr. Perfekter geht es nicht. Schon am späten Nachmittag sind viele Familien mit Kindern im Park unterwegs: Die Riesenhüpfburg am Cannstatter Eingang ist ein echter Magnet für die Kleinen. Gleich daneben, zwischen den Wasserbecken unterhalb der Milchbar, wo die Fontänen Regenbogen in den Sommerhimmel malen, stolzieren die Pfaue, als ob sie sich den Massen präsentieren wollten.

8000 Raketen und 50 Drohnen

Viele Menschen zücken die Handys, um das magische Bild einzufangen. An den Ständen entlang der Wege, wo es Essen und Trinken gibt, haben sich da schon lange Schlangen gebildet. Bis es richtig losgeht mit dem Feuerzauber, vertreiben sich vor allem viele Jugendliche die Zeit vor einer der Konzertbühnen im Tal der Rosen oder in der Freilichtbühne. Am Wulle-Stand versuchen sich ganz Mutige auf einer kleinen Bühne sogar beim Schlager-Karaoke.

Noch warten die 50 Drohnen, die später zum Nachthimmel aufsteigen werden, auf ihren Einsatz. Oberhalb des Perkins-Park sitzen sie breitbeinig in Reih und Glied wie eine Armee von zu groß geratenen Käfern in der Wiese. Natürlich ist der Bereich umzäunt. Kein Zugang. Genauso wie das Areal rund um den Turm, wo die 8000 Feuerwerksraketen, die der mehrfache Pyrotechnik-Weltmeister Joachim Berner und sein Team zum Einsatz bringen, abgefeuert werden.

Alexander Hettich und seine Familie haben sich schon am frühen Abend auf ihrer Picknickdecke einen Platz mit bester Sicht auf den Killesberg-Turm gesichert. Dazu ein paar mitgebrachte Häppchen, die Getränke werden im Park gekauft.

„Ich war vor über 20 Jahren zum letzten Mal beim Lichterfest“, erzählt der Stuttgarter eine Stunde bevor das große Feuerwerk über die Bühne geht. „Ich bin gespannt, ob es so gut ist wie früher.“ Toll findet er, dass man sein Picknickkorb mit in den Park nehmen darf. Das sei nicht selbstverständlich, sagt er. Und damit niemand auf der Wiese einen Sonnenbrand bekommt, wurden überall Gratistuben mit Sonnencreme verteilt.

20 000 erleben einzigartige Lichtershow

30 000 Himmelsgucker wollte das Veranstalterduo von in.Stuttgart und Stadtwerke Stuttgart zum 72. Lichterfest auf den Killesberg locken. Ganz ist der Plan nicht aufgegangen: Vermutlich vor allem wegen des üppigen Veranstaltungsprogramms, das parallel sonst noch in der Stadt stattfand, zählt man am Samstagabend nur etwa 20 000 Besucher beim diesjährigen Lichterfest.

Die erleben dann pünktlich ab 22.15 Uhr bei immer noch mediterranen Temperaturen eine dreigeteiltes Feuerwerk aus Lichtinstallationen, farbigen Drohnen und klassischen Feuerwerkselementen. Alles untermalt von darauf abgestimmter Musik. Knapp 25 Minuten lang dauert die vollautomatisch ablaufende Show, die tausende von Besucher mit vielen Aaahs und Ooohs begleiten.

Kaskade aus Goldregen zum Finale

Auf das finale furioso, eine gewaltige Kaskade aus Goldregen und bunten Sternen, folgt dann kurz vor 22.45 Uhr der große Applaus im Park. Auch Alexander Hettich und Familie zeigen sich begeistert. Die Erwartungen haben sich bei der Familie voll erfüllt.

Der eigentliche Höhepunkt am Himmelsfirmament sollte dann aber am Ende des Abends erst noch kommen. Als die Massen sich langsam auf den Weg machen, steigt am späten Samstagabend über der Stadt die leuchtend gelbe Scheibe des riesigen Julivollmonds auf. Fast ist es, als ob er daran erinnern will, dass bei allem künstlichen Lichterzauber immer noch er der Allergrößte am Nachthimmel ist.