Ist das noch hübsch oder schon kitschig? Acht Figuren leuchten während der Weihnachtszeit auf dem Schlossplatz. Glanzlichter nennt sich das. Und soll die Stuttgarter erfreuen – sowie Touristen anlocken.

Stuttgart - Das ganz große Ding ist es dann doch nicht geworden. Eine große Silvesterparty auf dem abgesperrten Schlossplatz samt Feuerwerk wollten die City-Initiative und die Stadt sich und den Bürgern gönnen. Doch weil die Pläne nicht ausgegoren und die Absprachen bei Licht besehen verbesserungswürdig waren, hat man die Sache dann doch vertagt.

 

Dadurch gehen in der Stadt nun früher die Lichter aus. Eigentlich sollten die Skulpturen bis in den frühen Januar hinein Stuttgart erleuchten. Natürlich nicht nur des schönen Scheins wegen. Man wollte die Leute auch nach Weihnachten in die Stadt locken, auf dass sie staunen und natürlich auch Geld ausgeben. Doch man zweifelte wohl zu Recht, ob die acht Leuchtfiguren die übliche wilde Silvesterparty auf dem Schlossplatz überleben würden. Also wird es am 29. Dezember wieder dunkel.

Die Stadt zahlt rund eine Million Euro für drei Jahre

Rund eine Million Euro für drei Jahre lässt sich der Gemeinderat die Glanzlichter kosten. Weil das nicht die Kosten deckt, zahlen die Partner die Installationen selbst, mit denen sie sich präsentieren. Da sind Porsche und Mercedes mit Modellen, die garantiert nur Lichtemissionen verbreiten. Das Musicaltheater aus Möhringen zeigt sich mit „Anastasia“ und „Aladdin“, die Wilhelma präsentiert sich, das Volksfest, der Fernsehturm und die Grabkapelle leuchten in diesem Jahr nicht nur von Stuttgarts Höhen, sondern auch in der Innenstadt.

Einige der Lichtkunstwerke wie der Elefant stehen schon. Die offizielle Erleuchtung ist am 28. November. Auf der Königstraße strahlt der Weihnachtsmarkt, auf der Planie die Eisbahn. Doch der Schlossplatz liege während des Weihnachtsmarkts größtenteils im Dunkeln, so die Projektbeteiligten. Mit den Glanzlichtern soll sich das nun ändern. „Die Inszenierung der Innenstädte wird immer wichtiger“, sagt die zum Jahreswechsel scheidende Citymanagerin Bettina Fuchs. Die Glanzlichter seien ein Highlight, weswegen sich die Leute im Weihnachtsgeschäft für Stuttgart entscheiden werden.

Jede Stunde gibt es eine Lichtshow

Den Gemeinderäten sei dabei wichtig gewesen, dass die Beleuchtung nicht zu kitschig, also amerikanisch, daherkomme, sagt Armin Dellnitz, Geschäftsführer von Stuttgart-Marketing. Daher seien sie in einem „angenehmen, dezenten Gold“ angefertigt, „damit die Wertigkeit auch rüberkommt“. Da die Figuren nicht eingezäunt werden, werden Sicherheitsleute abgestellt, die die Kunstwerke Tag und Nacht bewachen. Jede Stunde ist eine besondere Lichtshow samt Musik geplant, die die Leuchtfiguren in Szene setzt. Außerdem gibt es dreimal täglich, um 17.15 Uhr, um 18.15 Uhr und um 19.15 Uhr, je 40 Minuten lange Führungen zur Geschichte der einzelnen Figuren, nach Bedarf auch auf Englisch. Laut Dellnitz gebe es schon jetzt Anfragen weiterer Institutionen, die im nächsten Jahr mit einem eigenen Glanzlicht vertreten sein möchten.

Spenden lassen die Jubiläumssäule leuchten

Nicht nur die Jubiläumssäule, auch die 110 Bäume auf der Königstraße werden mit Ökostrom zum Leuchten gebracht, die Stadtwerke Stuttgart sind offizieller Partner der Aktion. Zigtausende LED-Lampen sind angebracht.

Unterstützt wird die Aktion von der Sparda-Bank Baden-Württemberg mit einer Spendenaktion für den Verein Herzenssache, der sich seit dem Jahr 2000 für sozial schwache sowie erkrankte Kinder und Jugendliche engagiert. Jede Spende lässt die Jubiläumssäule inmitten des Schlossplatzes aufleuchten. Es werde Licht!