Für Adolf Katz ist der Grund für die Entscheidung Lidls gegen Bäcker offensichtlich. Der Discounter hat dem 63-jährigen Bäckermeister schon mehrere Filialen gekündigt, darunter in Kornwestheim, Schwieberdingen und Leonberg-Eltingen. „Die Leute kaufen täglich frische Backwaren. Diese Kunden will Lidl im eigenen Markt haben. Sie sollen den Markt betreten statt daran vorbeigehen, um nur beim Bäcker einzukaufen“, sagt Adolf Katz. Anders als bei den anderen Supermärkten sind die Bäcker bei Lidl in einem separaten Gebäude untergebracht. Adolf Katz wertet die Kündigungen Lidls auch als ein Zeichen dafür, dass die Bäckereien dort ein erträgliches Geschäft gemacht haben.

 

Während Lidl offenbar die Bäcker vom Gelände drängt, um eigene Angebote auszubauen, bekennen sich andere Supermärkte zu ihnen. Netto schreibt auf Anfrage: „Im Kreis Ludwigsburg stehen Kunden 13 Filialen zur Verfügung. Zehn davon haben im Vorkassenbereich einen eigenen Bäcker. Eine Kündigung steht aktuell nicht zur Diskussion.“ Für Rewe sind unabhängige Bäcker „unverzichtbar“, für Kaufland „eine wichtige Ergänzung zum Sortiment“. Alle sechs Filialen im Landkreis hätten Bäcker im Bereich vor den Kassen. Edeka überlässt die Entscheidung über einen Bäcker den jeweils selbstständigen Kaufleuten. In 800 Filialen ist laut einem Pressesprecher die konzerneigene Großbäckerei K&U vorgelagert. Aldi ist der einzige Supermarkt, der nur vereinzelt Bäcker im Vorraum oder in einem Anbau hat.

Regionalität anpreisen

Der Billigkonkurrenz müssen Bäcker aus Sicht von Andreas Kofler vor allem die „Regionalität der Zutaten“ entgegensetzen. „Sie müssen ihre regionalen Produkte aber auch kommunizieren, etwa bei einem Tag der offenen Tür“, sagt der Geschäftsführer der Landesinnung für das Württembergische Bäckerhandwerk. Bestenfalls seien die Bäcker der Konkurrenz immer einen Schritt voraus und begeisterten Kunden etwa mit laktose- oder glutenfreier Ware. „Wichtig ist ein Alleinstellungsmerkmal“, sagt Kofler. Bäckermeister Adolf Katz nennt das „aus Backwaren Markenartikel“ machen, wie etwa den „Katz-Weck“.

In einigen Lidl-Filialen überleben die Bäcker gleichwohl die Modernisierung. Sie bekommen wie Adolf Katz in Stuttgart-Zuffenhausen oder wie Volker Lutz, der Chef der Bäckerei Lutz, in Ludwigsburg auf dem Parkplatz einen Pavillon. Ob Lidl einen Teil seines Parkplatzes vermietet, hängt laut Volker Lutz auch vom Lidl-Filialkonzept ab sowie von der Fläche des Marktes und der Größe des Parkplatzes.

Die Diefenbachs blicken zuversichtlich in die Zukunft

Den 140 Quadratmeter großen Pavillon in der Hindenburgstraße habe die Bäckerei als Ausgleich erhalten, sagt Volker Lutz. Bevor Lidl die Filiale modernisiert und Ende 2011 unter anderem mit einem größeren Backwaren-Angebot wiedereröffnet habe, war auch Lutz direkt am Lidl-Markt angesiedelt. Nun bekommt die Lidl-Filiale erneut ein neues Gesicht. Der geplante Neubau hat zum Beispiel breitere Gänge, niedrigere Regale und ein effizientes Energiekonzept. Die Bäckerei Lutz wird auch nach der zweiten Wiedereröffnung beim Discounter zu finden sein. „Lidl plant fest mit uns“, sagt Volker Lutz.

In Münchingen soll es eine „neue Backnische“ geben

Auf Anfrage teilt Lidl unserer Zeitung mit: „Lidl entwickelt sein Filialportfolio qualitativ und quantitativ weiter, um seinen Kunden eine moderne Einkaufsstätte mit attraktiven Einkaufsbedingungen zu präsentieren.“ In Münchingen werde die frei werdende Fläche für „die Erweiterung des Pfandraums, neue und großzügigere Mitarbeiterräume sowie unsere neue Backnische“ genutzt. Die Nachfrage, was der Kunde sich unter der „neuen Backnische“ vorstellen könne, lässt das Unternehmen bislang unbeantwortet. Laut Recherchen unserer Zeitung ging in anderen Lidl-Filialen eine Backnische meist mit einem umfangreicheren Angebot an Backwaren einher. Auch zu den Plänen für die neue Filiale in Korntal schweigt Lidl.

Andere Supermärkte bekennen sich zu Bäckereien

Für Adolf Katz ist der Grund für die Entscheidung Lidls gegen Bäcker offensichtlich. Der Discounter hat dem 63-jährigen Bäckermeister schon mehrere Filialen gekündigt, darunter in Kornwestheim, Schwieberdingen und Leonberg-Eltingen. „Die Leute kaufen täglich frische Backwaren. Diese Kunden will Lidl im eigenen Markt haben. Sie sollen den Markt betreten statt daran vorbeigehen, um nur beim Bäcker einzukaufen“, sagt Adolf Katz. Anders als bei den anderen Supermärkten sind die Bäcker bei Lidl in einem separaten Gebäude untergebracht. Adolf Katz wertet die Kündigungen Lidls auch als ein Zeichen dafür, dass die Bäckereien dort ein erträgliches Geschäft gemacht haben.

Während Lidl offenbar die Bäcker vom Gelände drängt, um eigene Angebote auszubauen, bekennen sich andere Supermärkte zu ihnen. Netto schreibt auf Anfrage: „Im Kreis Ludwigsburg stehen Kunden 13 Filialen zur Verfügung. Zehn davon haben im Vorkassenbereich einen eigenen Bäcker. Eine Kündigung steht aktuell nicht zur Diskussion.“ Für Rewe sind unabhängige Bäcker „unverzichtbar“, für Kaufland „eine wichtige Ergänzung zum Sortiment“. Alle sechs Filialen im Landkreis hätten Bäcker im Bereich vor den Kassen. Edeka überlässt die Entscheidung über einen Bäcker den jeweils selbstständigen Kaufleuten. In 800 Filialen ist laut einem Pressesprecher die konzerneigene Großbäckerei K&U vorgelagert. Aldi ist der einzige Supermarkt, der nur vereinzelt Bäcker im Vorraum oder in einem Anbau hat.

Regionalität anpreisen

Der Billigkonkurrenz müssen Bäcker aus Sicht von Andreas Kofler vor allem die „Regionalität der Zutaten“ entgegensetzen. „Sie müssen ihre regionalen Produkte aber auch kommunizieren, etwa bei einem Tag der offenen Tür“, sagt der Geschäftsführer der Landesinnung für das Württembergische Bäckerhandwerk. Bestenfalls seien die Bäcker der Konkurrenz immer einen Schritt voraus und begeisterten Kunden etwa mit laktose- oder glutenfreier Ware. „Wichtig ist ein Alleinstellungsmerkmal“, sagt Kofler. Bäckermeister Adolf Katz nennt das „aus Backwaren Markenartikel“ machen, wie etwa den „Katz-Weck“.

In einigen Lidl-Filialen überleben die Bäcker gleichwohl die Modernisierung. Sie bekommen wie Adolf Katz in Stuttgart-Zuffenhausen oder wie Volker Lutz, der Chef der Bäckerei Lutz, in Ludwigsburg auf dem Parkplatz einen Pavillon. Ob Lidl einen Teil seines Parkplatzes vermietet, hängt laut Volker Lutz auch vom Lidl-Filialkonzept ab sowie von der Fläche des Marktes und der Größe des Parkplatzes.

Die Diefenbachs blicken zuversichtlich in die Zukunft

Den 140 Quadratmeter großen Pavillon in der Hindenburgstraße habe die Bäckerei als Ausgleich erhalten, sagt Volker Lutz. Bevor Lidl die Filiale modernisiert und Ende 2011 unter anderem mit einem größeren Backwaren-Angebot wiedereröffnet habe, war auch Lutz direkt am Lidl-Markt angesiedelt. Nun bekommt die Lidl-Filiale erneut ein neues Gesicht. Der geplante Neubau hat zum Beispiel breitere Gänge, niedrigere Regale und ein effizientes Energiekonzept. Die Bäckerei Lutz wird auch nach der zweiten Wiedereröffnung beim Discounter zu finden sein. „Lidl plant fest mit uns“, sagt Volker Lutz.

Claudia und Hartmut Diefenbachs Wunsch nach einem Pavillon auf dem Parkplatz in Münchingen lehnte Lidl ab. Dennoch blicken die beiden zuversichtlich in die Zukunft. Derzeit verhandeln sie mit einem Eigentümer über eine Immobilie in Münchingen. Läuft alles nach Plan, eröffnet Diefenbach noch dieses Jahr im Ortskern eine Filiale. Und im Ditzinger Stadtteil Schöckingen gibt es von Mitte Februar an ebenfalls eine Bäckerei Diefenbach.