Von „The Mandalorian“ bis „Normal People“, von „Das Damengambit“ bis „Little Fires everywhere“: Die TV-Kritiker unserer Redaktion küren ihre Lieblingsserien des Jahres 2020.

Freizeit & Unterhaltung : Gunther Reinhardt (gun)

Stuttgart - Das Coronavirus hat uns alle zu Couch-Potatoes gemacht. Während fast überall auf der Welt Theater, Museen, Kinos und Konzertsäle schließen mussten, bescherte der Lockdown der Zuhause-Kultur, Fernsehsendern und Streaminganbietern einen Boom. Das Jahr 2020 war das Jahr des Binge-Watching, des Dauerglotzens.

 

Zwischen Corona-Leugnern und Lockdown-Schnellschüssen

Jenseits der Debatte, was nerviger war – Seifenopern wie „Sturm der Liebe“ oder „Rote Rosen“, die weiterhin Corona konsequent leugnen, oder Schnellschuss-Serien wie „Lehrerin auf Entzug“ oder „Drinnen“, die übereifrig aus dem Lockdown erzählten – gab es auch in diesem Jahr wieder viele sehenswerte TV-Serien. Und die Zeiten, in denen deutsche Serien im internationalen Vergleich nicht mithalten konnten, scheinen inzwischen endgültig der Vergangenheit anzugehören: Der Vierteiler „Unorthodox“ (Netflix) brachte Maria Schrader einen Regie-Emmy ein. Und „Barbaren“ (ebenfalls bei Netflix) schaffte es in 91 Ländern in die jeweilige Top 10 des Streamingdiensts. Das Actiondrama, das von der Schlacht im Teutoburger Wald erzählt, ist damit die zweit-erfolgreichste Netflix-Serie weltweit („Haus des Geldes“ aus Spanien hat es in 92 Ländern in die Top 10 geschafft).

Große Vielfalt in den TV-Serien-Bestenlisten

Nach und nach werden überall die Bestenlisten des Jahres veröffentlicht, und die Vielfalt der Serien, die Kritiker und Serienfans diesmal auf die vorderen Plätze gewählt haben, ist ungewöhnlich groß. Als Konsens-Serie erweist sich am ehesten noch Michaela Coels autobiografisches HBO-Drama „I may destroy you“, das zum Beispiel bei der „New York Times“ und „Guardian“ vorne gelandet ist. Auch die fünfte Staffel von „Better call Saul“ taucht auf vielen Listen auf. Daneben herrscht ein ziemliches Durcheinander der Serien-Favoriten. Die „New York Times“ schwärmt zum Beispiel von „Mrs. America“ oder „P-Valley“, das US-Magazin „Rolling Stone“ von „Lovecraft Country“ und „Brockmire“. Auf der Internetplattform „Rotten Tomatoes“ haben „Schitt’s Creek“, „Feel Good“ und „The Baby-Sitter’s Club“ am besten abgeschnitten. Der britische „Guardian“ empfiehlt „I hate Suzie“ und „Small Axe“. Das deutsche Onlineportal „serienjunkies.de“ hat auf die ersten drei Plätze „Unorthodox“, „Devs“ und „Normal People“ gewählt.

Sieben TV-Kritiker verraten ihre Lieblingsserien 2020

Auch unsere Serienexperten – Stefanie Bernhardt (bern), Nicole Golombek (golo), Bernd Haasis (ha), Kathrin Horster (kah), Thomas Klingenmaier (tkl), Gunther Reinhardt (gun) und Anja Wasserbäch (nja) – haben im Jahr 2020 wieder viel Zeit vor dem Fernseher verbracht. Und obwohl sie sich ein paar Mal einig waren, herrscht auch bei ihnen bei den Serien, die sie zu ihren Favoriten des Jahres gekürt haben, eine verblüffend große Vielfalt.

In der Bildergalerie stellen unsere sieben Kritiker jeweils ihre persönlichen Top 5 des Serienjahres 2020 vor. Viel Vergnügen beim Durchklicken!