Die Stadtbibliotheksdirektorin Christine Brunner ist passionierte Seglerin – das ist auch in ihrem Büro zu sehen.

Lokales: Sybille Neth (sne)

Stuttgart - Die drei Matrosen haben beste Laune: „Morgens, wenn ich in mein Büro komme, wanken sie mir schon entgegen“, beschreibt Stadtbibliotheksdirektorin Christine Brunner das Szenario. Die Seemänner sind aus weißer Keramik mit wenigen Farbakzenten und fügen sich somit perfekt in die Raumästhetik des Bücherwürfels ein, denn auch das Büro der Direktorin strahlt ganz in Weiß. Vor acht Jahren hielten die Matrosen Einzug bei Christine Brunner. Freunde schenkten ihr die Plastik zur Taufe ihres eigenen Holzschiffs. Heute liegt Brunners „Miss Sophie“ am Bodensee, und die Bibliothekschefin verbringt jede freie Minute dort. Segeln ist ihre Leidenschaft. „Als ich etwa 30 war, ging ich mit vier Freunden zum ersten Mal auf einen Segeltörn“, erzählt sie. „Wir haben uns damals aus Jux die Namen aus dem ‚Dinner for one‘ gegeben: Ich war als einzige Frau natürlich Miss Sophie.“ Klar, dass viele Jahre später ihr Schiff diesen Namen bekam.

 

Dalben in den Farben von Venedig

Die drei leicht angeschickert wirkenden Matrosen haben ihren festen Platz auf dem Sideboard unterhalb einer monumentalen Fotografie, die viel tiefblaues Wasser zeigt sowie zwei der inzwischen selten gewordenen Dalben aus verwittertem Holz. „Diese hier sind in den Farben Venedigs bemalt“, erklärt Christine Brunner. „Das Bild ist schon in meinem Büro im Wilhelmspalais gehangen, als ich noch stellvertretende Leiterin war“, erzählt die von der Sonne auf dem Bodensee braun gebrannte Bücherfrau. Das großformatige Foto und die Matrosen geben ihrem Direktionsbüro den unverwechselbaren maritimen Anstrich, und die Bewohnerin des Raums sinniert: „Die beiden Gegenstände sagen mir immer, wenn ich sie ansehe, dass es außerhalb der Arbeit auch noch etwas anderes gibt.“