Mathias Bloech, der Gitarrist der Band Heisskalt, hat ein festes Morgenritual: Er mahlt Kaffeebohnen in der alten Mühle von seiner verstorbenen Großmutter. So setzt er die Tradition von Oma Hedwig fort.

Stuttgart - Kein Tag beginnt ohne das mahlende Geräusch der Bohnen, die langsam in der alten Handmühle verschwinden und als feines Pulver ihren aromatischen Duft entfalten. „Eigentlich wollte ich nur Espresso trinken, hatte aber keine Mühle für die Bohnen“, erzählt Mathias Bloech und muss lachen. Doch dann hat sich seine Mutter an die alte Kaffeemühle von Oma Hedwig erinnert und aus dem Keller hervorgezaubert. Seitdem benutzt Bloech die alte Dame jeden Tag. „Ich hatte leider nicht viel von meiner Oma, weil sie früh gestorben ist. Jetzt habe ich ein Stück von meinen Großeltern zuhause stehen“, sagt der 26-Jährige.

 

Auf Tournee hat Bloech oft schlechten Kaffee getrunken

Für ihn ist das Mahlen am Morgen eine schöne Zeremonie, die ihn an seine Großmutter erinnert. Aus Erzählungen weiß er, dass Oma Hedwig schon morgens in der Küche saß und für die ganze Familie Kaffee gemacht hat. Dass die Mühle nach mehr als 40 Jahren in Gebrauch noch einwandfrei funktioniert, überrascht Bloech nicht: „Viele Dinge halten erstaunlich lange, man muss sie nur bis zum bitteren Ende benutzen.“ Als Gitarrist der Band Heisskalt hat er auf Tour schon oft schlechten Kaffee getrunken. „Man muss leiden, um gute Musik zu machen“, sagt er. Den Geruch seines frisch gemahlenen Kaffees will er nicht mehr missen. Seine Bohnen kauft Bloech in einem kleinen Geschäft in Stuttgart-Mitte. In der Sorgfalt für den Kaffee spiegelt sich die Liebe zu seiner Oma.