Julia Eicken hat ihre Frangipani-Pflanzen eigenhändig aus Australien importiert und bei ihr zuhause blühen sie im Sommer genauso üppig wie in Down Under.

Lokales: Sybille Neth (sne)

Stuttgart - Jeder kennt sie, aber Julia Eicken hat sie: die Frangipani-Pflanzen, die deshalb berühmt sind, weil ihr Blüten zu Hawaii-Ketten aufgefädelt werden. „In Australien sind die Pflanzen groß wie Apfelbäume“, schwärmt die Hundetrainerin und Buchautorin. In ihrer Wohnung stehen mittlerweile zehn Stück. Das ist einerseits ihrer Leidenschaft für Down Under sowie andererseits ihrem grünen Daumen gezollt. Die Pflanzen hat sie eigenhändig als Steckling importiert und sie in ein Gemisch aus Erde, Sand und Kies eingebuddelt. Ihr Stolz sind die elfenbeinfarbenen Blüten im Sommer mit ihrem leicht vanilleartigen Duft. „Die Frangipani sind eine Kombination aus Hegen und Pflegen und der Erinnerung an Australien“, charakterisiert Julia Eicken die Bedeutung ihrer Bäumchen. Seit ihrem Abitur fliegt sie – wenn sie ihre Hunde gut unterbringen kann – einmal im Jahr ans andere Ende Welt, besucht Verwandte und Freunde und ist dort mit dem Rucksack unterwegs.

 

Der Zoll duldet keine Pflanzen

„Wegen meiner Pflanzen gibt es auch lustige Geschichten vom Zoll“, erzählt sie. In Australien darf nichts aus der Botanik oder aus dem Lebensmittelregal eingeführt werden. Die gleichen strengen Regeln gelten auch innerhalb des Kontinents. „Man darf nichts von Ost nach West mitnehmen, weil die Australier Angst vor der Fruchtfliege haben“, erklärt sie.

Einmal musste sie auf dem Heimflug umsteigen und hatte einen von ihr zwei Wochen lang betüttelten Frangipani-Ast im Gepäck. „Kaum war ich im Flughafengebäude, kam mir ein Zoll-Beagle entgegengerannt.“ Die Hunde sind dort als Schnüffelnasen für Lebensmittel eingesetzt. Schließlich konnte Julia Eicken den Zöllnern plausibel machen, dass sie nur bis zum nächsten Terminal muss und dass der Setzling nach Europa fliegen wird. „Dann haben mich ein Beamter und der Beagle begleitet, damit ich die Frangipangi auch wirklich mitnehme.“