Wenn im Elternhaus von Martina Geiger-Gerlach etwas nicht mehr funktionieren wollte, versucht ihr Vater, es zu reparieren. Seine kleine Tochter durfte ihm dabei assistieren.

Lokales: Sybille Neth (sne)

Stuttgart - Die beiden zierlichen Zangen sind etwas zu klein für die Hände von Martina Geiger-Gerlach. Kein Wunder, denn als sie ein kleines Mädchen war, bekam sie das Werkzeug von ihrem Vater geschenkt. Das schmeichelte dem stets kreativen Kind. „Ich habe immer viel gebastelt“, sagt die Künstlerin, die ihren Schwerpunkt erst in der Bildhauerei hatte und sich heute vor allem der Aktions-und Konzeptkunst widmet.

 

Die Kleinteile übten großen Reiz aus

Wenn in ihrem Elternhaus etwas nicht mehr funktionieren wollte, versuchte ihr Vater, es zu reparieren. „Dann legte er zum Beispiel den kaputten Staubsauger auf den Küchentisch, schraubte ihn auseinander und suchte nach dem Fehler.“ Die kleine Tochter assistierte. „Das hatte irgendwie auch was Chirurgisches“, findet sie. „Mein Vater hat mich in seine Arbeit miteinbezogen“, charakterisiert sie diese Situationen, die sie stolz machten. Die technischen Details interessierten sie wenig. Dafür war sie von den Rädchen, Federn, Lämpchen, Schrauben und Muttern fasziniert. Vor allem aber davon, dass der Staubsauger nach der Prozedur wieder funktionierte, obwohl der Vater beim Zusammenbauen ein paar Schräubchen vergessen hatte.

Werkzeug mit Symbolwert

„Meine Patentante schenkte mir später noch eine Handbohrmaschine“, die rundete ihre Kinderausrüstung ab. Die Flachzange und die Kombizange sind noch in Gebrauch – für kleinere Reparaturen. Für ihre Skulpturen benötigt Martina Geiger-Gerlach jedoch schwereres Gerät. „Die Zangen haben mir bewusst gemacht, dass man immer ausprobieren kann, ob man etwas selbst hinbekommen kann.“