Christiane Lange, die Direktorin der Staatsgalerie, trägt eine Halskette, die sie auf eine ganz besondere Art mit ihren Eltern verbindet.

Lokales: Sybille Neth (sne)

Stuttgart - Natürlich hat die Direktorin der Staatsgalerie ihre Lieblingsstücke in der Ausstellung und selbst die Besucher der Website können dort unter 14 000 Werken ihre Favoriten küren. Ihr ganz persönliches Kleinod jedoch trägt Christiane Lange seit 20 Jahren um den Hals. Der Künstler Gerd Rothmann hat es für sie angefertigt. Aber das ist es nicht, was das die Kette zu einem unbezahlbaren Unikat macht: Christiane Lange trägt nämlich in Form der Goldblättchen, die mit Ösen akkurat nach ihren individuellen Maßen miteinander verbunden sind, ihre mittlerweile verstorbenen Eltern bei sich, denn die haben im edlen Metall die Abdrücke ihrer Zeigefinger für die Tochter verewigen lassen.

 

Die Abdrücke zeigen Charakteristisches

„Man sieht deutlich wie unterschiedlich sie beide waren“, charakterisiert sie Christiane Lange. Die Abdrücke des Vaters sind völlig ebenmäßig. „Er war Professor und hat nie etwas mit den Händen gearbeitet“, erzählt sie. Anders die Mutter. Die werkelte im Garten und im Haus, das sie selbst entworfen hatte, nähte die Kleidung für die Kinder und war äußerst kreativ. „Ihre Fingerkuppen waren völlig zerfurcht.“ Die entsprechenden Goldplättchen zeigen das deutlich. Das Schmuckstück hatten die Eltern der Tochter geschenkt, nachdem sie alle Drei in einer Ausstellung des Künstlers waren, der viel mit Körperabdrücken arbeitet. Dass meine Eltern auf seine Arbeiten angesprungen sind, war eine Überraschung. „So habe ich jetzt immer eine Art spirituelle Verbindung mit ihnen.“ Und deshalb nimmt sie die Kette nur zum Schwimmen ab.